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So erfolgreich wie niemand zuvor Biles verzichtet auf Sensationssprung und holt WM-Gold

Einfach ein Phänomen: Simone Biles.

Einfach ein Phänomen: Simone Biles.

(Foto: AP)

Es ist ein Titel mit Ansage: Turn-Superstar Simone Biles holt ihr 20. Gold bei der Weltmeisterschaft. Eine Bestmarke stellt die 26-Jährige auch noch auf - mit nun 33 Medaillen bei WM und Olympischen Spielen steigt Biles zur erfolgreichsten Turnerin der Geschichte auf.

Mit mehr Mühe als erwartet hat Superstar Simone Biles die US-Riege bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen zum siebten Mannschafts-Titel in Serie geführt. Erst ein grandioser Abschluss am Boden sicherte dem in der Qualifikation noch hochüberlegenen amerikanischen Team den Sieg vor der hartnäckigen Konkurrenz aus Brasilien, Frankreich holte unerwartet Bronze. Nach ihrer letzten Übung fiel Biles ihren Teamkolleginnen sichtlich erleichtert in die Arme. Mit nun 33 Medaillen bei WM und Olympischen Spielen stieg Biles zur erfolgreichsten Turnerin der Geschichte auf. Bislang lag sie gleichauf mit Larissa Latynina aus der ehemaligen Sowjetunion, die jedoch im Vergleich zu Biles mit 18 Olympia-Medaillen unerreicht ist.

Dabei konnte es sich die Rekord-Weltmeisterin auf dem Weg zu ihrem 20. Titel leisten, auf ihren neuen in der Qualifikation bereits gezeigten Sensationssprung "Biles II" zu verzichten. Damit sank der Ausgangswert dieses Sprungs um 0,8 Punkte, dennoch lieferte die dreimalige Weltsportlerin des Jahres an diesem Gerät mit 14,800 Zählern einen Topwert ab. Da blitzte sogar, anders als in der Vorrunde, auch zwischendurch schon einmal ein kleines Lächeln bei der 26-Jährigen durch. Biles war bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften wegen ihrer mentalen Probleme bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht dabei gewesen.

Auch wegen dieser Vorsichtsmaßnahme lag China nach dem ersten Durchgang noch knapp in Führung, doch in der zweiten Runde schlugen die Amerikanerinnen im nahezu ausverkauften Sportpaleis zurück. Selbst am eher nicht so geliebten Stufenbarren erturnte Biles wichtige 14,466 Punkte, die zahlreichen Fans schwenkten begeistert ihre Fähnchen. Denn zur "Halbzeit" hatten die Titelverteidigerinnen die Führung übernommen, aber am Schwebebalken hätte der Wettkampf durchaus kippen können. Leanne Wong musste den "Zitterbalken" vorzeitig verlassen, was spürbare Punktabzüge zur Folge hatte. Die Brasilianerinnen und auch die Französinnen blieben dran, ehe es zum abschließenden und entscheidenden Showdown auf der Bodenfläche kam.

Roberson knickte beim Einturnen um

Auch kurzfristiges Verletzungspech konnte Biles und Co. auf dem Weg zum hart erkämpften Triumph nicht stoppen. Joscelyn Roberson knickte beim Einturnen am Sprung mit ihrem linken Fuß bei der Landung um und musste aus der Halle getragen werden. Sie wurde jedoch sowohl am Auftaktgerät Sprung als auch zum Abschluss beim Boden problemlos durch Wong ersetzt.

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Die deutsche Mannschaft hatte als 13. der Vorausscheidung sowohl das WM-Finale als auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris verpasst. "Wir haben das Ganze noch nicht zu 100 Prozent verdaut, weil das ein Traum war, der geplatzt ist, zumindest, was die Team-Qualifikation angeht", sagte Pauline Schäfer-Betz. Die Chemnitzerin hat sich als beste deutsche Mehrkämpferin einen persönlichen Startplatz in Paris gesichert und turnt in Antwerpen gemeinsam mit Sarah Voss am Freitag im WM-Finale sowie am Sonntag an ihrem Paradegerät Schwebebalken.

Die Welttitelkämpfe werden am Donnerstag (19.30 Uhr) mit der Mehrkampf-Entscheidung bei den Männern fortgesetzt. Einziger deutscher Starter ist Lukas Dauser aus Unterhaching, Olympia-Zweiter und Vize-Weltmeister am Barren. Der deutsche Mehrkampf-Meister Pascal Brendel aus Wetzlar hatte die Qualifikation verpasst.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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