Formel1

Hamilton flucht nach Regelbock "Das ist lächerlich, Mann"

Auf den Siegrekord von Michael Schumacher muss Lewis Hamilton nun doch noch etwas warten. In Sotschi handelt sich der Formel-1-Superstar schon früh unnötige Strafen ein und muss Platz eins seinem Teamkollegen überlassen. Der britische Superstar versteht die Welt nicht mehr.

Übel gelaunt ließ Lewis Hamilton nach dem verpassten Siegrekord den Champagner aus der Riesenflasche tröpfeln. Wegen verbotener Probestarts und knallharter Zeitstrafen hatte sich der Weltmeister in Sotschi schimpfend mit Platz drei begnügen müssen, nichts war es vorerst mit dem 91. Grand-Prix-Sieg und der Einstellung von Michael Schumachers Bestmarke. "Es war nicht der tollste Tag für mich", knurrte der Mercedes-Pilot, eher er sichtlich genervt die Podiums-Zeremonie über sich ergehen ließ. Den größten Pokal bekam diesmal sein Teamkollege Valtteri Bottas, Zweiter wurde Max Verstappen im Red Bull.

Die Geschichte des Tages lieferte aber Hamilton mit seinem peinlichen Regel-Irrtum. Teamchef Toto Wolff bezeichnete das Urteil der Kommissare als "weit hergeholt", schloss aber einen nachträglichen Protest aus. "Es ist jetzt nicht mehr wichtig, ich nehme die Punkte, die ich bekommen habe", sagte Hamilton nach der Zieldurchfahrt kurz angebunden. Die nächste Chance auf den Schumacher-Rekord bietet sich ihm in zwei Wochen am Nürburgring. In der WM-Gesamtwertung liegt er weiter komfortabel vorn.

Was aber war bei Hamilton eigentlich passiert? Mit zwei Probestarts an einer nicht dafür vorgesehenen Stelle rief er die Rennkommissare auf den Plan. Dennoch durfte der WM-Führende noch zum 96. Mal in seiner Karriere von der Pole Position losfahren. Wie von ihm befürchtet, nutzte Teamkollege Bottas hinter ihm zunächst den Vorteil des Windschattens auf der langen Fahrt zur ersten Kurve. Der Finne zog an Verstappen vorbei und setzte sich auch neben Hamilton.

"Wo steht das im Regelbuch?"

Doch der Titelverteidiger konterte und war wieder vorn. Dahinter krachte es. Der spanische McLaren-Pilot Carlos Sainz jr. kürzte eine Schikane ab, rumpelte dabei gegen die Barriere und schoss quer über die Strecke. Vettel konnte gerade noch ausweichen. Sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc kollidierte mit Lance Stroll, der Kanadier im Racing Point rauschte in die Begrenzung. Prompt rückte das Safety-Car aus.

Nach sieben Runden wurde das Rennen wieder freigegeben. Hamilton entschied den Neustart clever für sich. Doch dann der Schock: Wegen seiner verbotenen Probestarts verdonnerten die Rennrichter den Mercedes-Star zu zwei Fünf-Sekunden-Strafen. "Was ist passiert? Wo steht das im Regelbuch?", fragte Hamilton irritiert, als ihm am Boxenfunk das Urteil übermittelt wurde. Nach 17 Runden bog der sechsmalige Champion in die Boxengasse ab und verbüßte beim Reifenwechsel die Zeitstrafe. "Das ist lächerlich, Mann", klagte Hamilton über die Zwangspause. Als Elfter kam er zurück auf die Strecke, der Sieg war damit außer Reichweite.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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