Formel1

"Eigenen Ton überdenken" Es knallt zwischen Formel-1-Stars und der FIA

Max Verstappen hatte schon Ärger in dieser Saison.

Max Verstappen hatte schon Ärger in dieser Saison.

(Foto: Andre Penner/AP/dpa)

Die Formel-1-Piloten sind sauer: Weil der Weltverband sie für Flüche gegen ihre Autos oder aufs Wetter bestraft, gehen sie auf die Barrikaden. Und haben auch für den Verbandsboss einen guten Rat parat.

Der Streit zwischen den Fahrern der Formel 1 und dem Automobil-Weltverband FIA droht zu eskalieren. Nachdem zuletzt Ferrari-Pilot Charles Leclerc wegen des Gebrauchs eines Schimpfwortes in der Pressekonferenz nach dem Großen Preis von Mexiko zu einer Geldstrafe von 5000 Euro plus weiteren 5000 Euro auf Bewährung verdonnert worden war, wehren sich die Piloten im Namen der Fahrer-Gewerkschaft gegen diese und ähnliche Sanktionierungen.

"Es gibt einen Unterschied zwischen Fluchen, das darauf abzielt, andere zu beleidigen, und eher beiläufigem Fluchen, das man zum Beispiel zur Beschreibung von schlechtem Wetter oder eines leblosen Objekts wie einem F1-Auto oder einer Fahrsituation verwenden könnte", heißt es in einem Post auf Instagram.

Forderungen an den FIA-Präsidenten

FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem wird in dem Statement direkt angesprochen und ermahnt. "Wir fordern den FIA-Präsidenten auf, auch seinen eigenen Ton und seine Sprache zu überdenken, wenn er mit unseren Fahrern oder über sie spricht. Unsere Mitglieder sind erwachsene Menschen, die es nicht nötig haben, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten", hieß es weiter.

In der Vergangenheit mischte sich die FIA-Rennleitung bei diesen Themen immer wieder ein, was großen Unmut hervorrief. So trug beispielsweise der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel 2022 in Miami als Ausdruck des Protests seine Unterhose über seinem Rennanzug.

Auch Superstar Max Verstappen hatte schon eine Sanktion durch den Automobil-Weltverband FIA erhalten, weil er in der Pressekonferenz am Donnerstag das Wort "fucked" verwendet hatte, um seinen Red-Bull-Rennwagen zu umschreiben. Weil diese Wortwahl den FIA-Stewards nicht gefiel, bestraften sie den Niederländer. Verstappen muss nun Sozialstunden leisten.

"Ich würde es nicht machen"

Die Strafe gegen Verstappen fand auch die Konkurrenz sehr fragwürdig. "Das ist ehrlich gesagt ein Witz", sagte Rekordchampion Lewis Hamilton. Lando Norris kommentierte mit einem Augenzwinkern, dass Verstappen "die Strafe verdient" habe und lachte dann über seinen eigenen Scherz. "Es ist ziemlich unfair, ich stimme dem überhaupt nicht zu", sagte Norris. Hamilton rief Verstappen gar zum Boykott der Sozialstunden auf: "Ich hoffe, Max macht es nicht, ich würde es nicht machen."

Außerdem bitten die Piloten um mehr Transparenz, um Kenntnis darüber zu erhalten, wohin die Geldstrafen fließen. Sie erhoffen sich durch ihren Gang an die Öffentlichkeit eine konstruktive Zusammenarbeit, um die Streitigkeiten beizulegen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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