Frankreich stolpert gehörig WM-Mitfavorit beißt sich Zähne am Jamaika-Beton aus
23.07.2023, 14:04 Uhr
Für Les Bleues gab es gegen Jamaika kein Durchkommen.
(Foto: IMAGO/PanoramiC)
Chancenwucher, aber kein einziges Tor: Jamaika mischt erfolgreich Beton an und trotzt Favorit Frankreich ein Remis ab. In den letzten Minuten wird es dramatisch mit einem Latten-Pfosten-Kracher und einem Platzverweis. Bei Les Bleues schreibt Trainer Herve Renard Geschichte.
Frankreichs Fußballerinnen haben einen Fehlstart in die WM in Australien und Neuseeland hingelegt. Mit ihrem neuen Trainer Herve Renard an der Seitenlinie kam der EM-Halbfinalist nur zu einem 0:0 gegen Jamaika - und ließ die spielerische Überlegenheit viel zu selten aufblitzen. Für Jamaika war es bei der zweiten WM-Teilnahme der erste Punkt, 2019 war das Team aus der Karibik nach drei klaren Niederlagen in der Gruppenphase gescheitert.
Nach verhaltenem Beginn kam Frankreich erst zum Ende der ersten Halbzeit zu guten Chancen. Eine davon vergab Kadidiatou Diani (45.+5), deren Schuss knapp am Tor vorbeiflog. Im zweiten Durchgang erhöhte Frankreich den Druck und ließ Jamaika kaum mehr aus der eigenen Hälfte - vor 39.045 Fans in Sydney nutzte der Favorit seine vielen Möglichkeiten aber nicht.
Ganz am Schluss wurde es noch mal dramatisch. Les Bleues drückten und drängten auf den Siegtreffer. Doch die Chancen verpufften. Kadidiatou (90.) traf mit einem Kopfball die Latte und den Pfosten. Wenig später musste Khadija Shaw (90.+2) mit Gelb-Rot vom Platz.
Renard hatte bei der Männer-WM im vergangenen Winter in Katar noch Saudi-Arabien betreut und dabei zum Auftakt den späteren Weltmeister Argentinien mit Lionel Messi besiegt, bei den Französinnen trat er im März die Nachfolge der nach einem mannschaftsinternen Disput entlassenen Corinne Diacre an. Nun schrieb Renard ein Stück Fußball-Geschichte: Er ist nun nach John Herdman (Kanadas Männer und Neuseelands Frauen) der einzige Trainer, der bei WM-Turnieren Mannschaften von Männern und Frauen betreut hat.
Nach dem Fehlstart benötigt Frankreich am Samstag (12 Uhr) gegen Brasilien bereits unbedingt einen Sieg, bevor Les Bleues zum Abschluss der Gruppenphase auf Panama treffen. Mit den Fußballerinnen aus Panama misst sich zunächst einmal Jamaika um 14.30 Uhr am Samstag.
Quelle: ntv.de, dbe/sid