Fußball

"Auch sanktioniert werden" Atlético-Trainer schießt nach Fan-Wut gegen Courtois

Feuerzeuge und allerlei Zeug flogen auf das Tor von Real-Keeper Courtois.

Feuerzeuge und allerlei Zeug flogen auf das Tor von Real-Keeper Courtois.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

20 Minuten Unterbrechung, viel Wut der Fans - das Madrider Stadt-Derby wird spät hitzig. Im Mittelpunkt steht Reals Torwart Thibaut Courtois, der einst für Atlético spielte. Nach der Partie gibt Atlético-Trainer Diego Simeone dem Belgier eine Mitschuld an dem Chaos.

In einem hitzigen Madrider Stadt-Derby entfernte Reals Torwart Thibaut Courtois irgendwann aus seinem Strafraum Feuerzeuge, Flaschen und zwischendurch auch eine Plastiktüte mit unbekanntem Inhalt. Etwa in der Mitte der zweiten Halbzeit musste das aufgeladene Nachbarschaftsduell mit Atlético (1:1) sogar für rund 20 Minuten unterbrochen werden. Schiedsrichter Mateo Busquets Ferrer schickte beide Mannschaften vorübergehend in die Kabinen des Metropolitano von Atlético.

"Es war ein bisschen verrückt", sagte Atlético-Kapitän Koke nach dem Schlagabtausch am Sonntagabend und äußerte die Hoffnung, dass all jene, die Dinge aufs Spielfeld geworfen haben, "nicht ins Stadion zurückkehren".

Der spanische Fußball-Rekordmeister Real um den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger ging durch Éder Militão (64. Minute) in Führung. Courtois, von 2011 bis 2014 selbst bei Atlético angestellt, bejubelte den Treffer ausgelassen in Richtung der gegnerischen Ultras und zeigte die Faust. Die Atlético-Fans in seinem Rücken fühlten sich auf den Rängen aber offenbar provoziert.

Ancelotti lobt Schiedsrichter

"Wir brauchen diese Leute nicht auf der Tribüne", äußerte Atlético-Coach Diego Simeone, der in der langen Unterbrechung vor dem Fan-Block auf die eigenen Anhänger einredete und sich immer wieder mit den Fingern an die Stirn tippte. Man müsse bei solchen Aktionen handeln, "aber diejenigen, die anstiften, müssen auch sanktioniert werden", meinte er kaum missverständlich in Richtung Courtois. "Derjenige, der Feuerzeuge wirft, darf nicht mehr kommen, und derjenige, der das auslöst, wird bestraft. Wenn das nicht passiert, erlaubst du dir alles."

Auch "wir Protagonisten" müssten "behilflich dabei sein, dass solche Dinge nicht passieren. Dabei schließe ich mich ein". Provokationen seien nicht zu entschuldigen - "sei es Simeone, Courtois, Vinicius, Messi, Griezmann. Wie sie auch heißen." Atlético verurteilte das Geschehen im Metropolitano und teilte mit, man arbeite bei der Aufklärung mit der Polizei zusammen. Ein Beteiligter sei bereits identifiziert, der Klub werde "die für sehr schwere Fälle vorgesehene interne Regelung auf die Personen anwenden, die an diesem Vorfall beteiligt waren".

Real, das ohne den am linken Oberschenkel verletzten Stürmerstar Kylian Mbappé angetreten war, konnte nach Wiederaufnahme der Partie den Sieg aber nicht über die Zeit bringen. Angel Correa gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit mit einem Stolpertor noch der Ausgleich für Atlético, das das Derby nach einer Roten Karte wegen eines Tritts ohne Marcos Llorente (90.+9) zu Ende spielen musste.

"Es war eine korrekte Leistung des Schiedsrichters", sagte Reals Coach Carlo Ancelotti nach dem Derby mit der XXL-Unterbrechung. "Wir haben in der Umkleidekabine einige Dinge geklärt und sind dann zurückgekommen. Niemand wollte aufhören, aber ich denke, der Schiedsrichter hat gut gehandelt."

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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