Fußball

Ein klarer Sieg erlöst den BVB Bellingham treibt Terzić die Schimpfworte aus

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Jude Bellingham ist mit 19 Jahren schon Schlüsselspieler bei Borussia Dortmund.

(Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel)

Sportdirektor Sebastian Kehl ist erleichtert, Trainer Edin Terzić freut sich, nicht schimpfen zu müssen: Der deutliche Erfolg gegen den VfB Stuttgart beruhigt Borussia Dortmund nach fußballerisch tristen Wochen. Gerade noch rechtzeitig vor dem Wiedersehen mit einem Erling Haaland in Topform.

Die Ovationen der Fans genoss Jude Bellingham in der Pose eines Triumphators. Mit weit ausgestreckten Armen stand der Dortmunder Jungstar vor der tosenden Südtribüne und ließ sich für seinen ersten Bundesliga-Doppelpack feiern. Bei der 5:0 (3:0)-Torgala der im Vergleich zu den tristen Vorwochen wie ausgewechselt aufspielenden Borussia über den VfB Stuttgart stahl der englische Nationalspieler allen Mitstreitern die Show und avancierte zum Gesicht der in Dortmund herbeigesehnten Trendwende - rechtzeitig zum Königsklassen-Schlager gegen Manchester City. Sportdirektor Sebastian Kehl geriet ins Schwärmen: "Er war für uns wieder derjenige, der das Spiel in die richtige Richtung lenkt. So ist er unfassbar wertvoll für die Mannschaft."

Angeführt von Bellingham kehrte beim BVB der Spaß am Fußball zurück. Nach bedenklichen Vorstellungen ohne Leidenschaft und dem Absturz auf Rang acht besänftigte der vermeintliche Titelanwärter diesmal die zuletzt wachsende Schar der Kritiker. Ähnlich wie Kehl hob auch Edin Terzić die Leistung des Mittelfeldspielers hervor, der in dieser Saison bereits acht Pflichtspieltore erzielte und längst zum Kreis der Führungsspieler zählt: "Jude hat es heute richtig gut gemacht. Es ist außergewöhnlich, in dem Alter, mit 19, so konstant Fußball zu spielen."

Es scheint, als hätten die Ansprachen des Fußball-Lehrers und die Aussprachen der Profis in den vergangenen Tagen Wirkung gezeigt. Anders als zuletzt überzeugte das Team beim höchsten Saisonsieg mit großer Zweikampfbereitschaft, viel Spielwitz und hoher Effektivität. Weitere Treffer von Niklas Süle, Giovanni Reyna und Youssoufa Moukoko rundeten die starke Vorstellung ab.

"Die beste Reaktion auf Kritik ist es, Spiele zu gewinnen - natürlich auf diese Art und Weise. Die Spielfreude schlummert immer noch in uns", urteilte Julian Brandt. Der Mittelfeldspieler hofft auf eine nachhaltige Trendwende: "Wir haben über alles gesprochen, über was gesprochen werden musste und haben daraus hoffentlich ein für alle Mal unsere Lehren gezogen. Das war ein guter erster Schritt und da müssen wir dranbleiben."

Wie stabil ist der Aufschwung diesmal?

Bei aller Freude über die positive Reaktion seiner Profis mochte Terzić dem Erfolgserlebnis jedoch nicht ganz trauen. Schließlich ist sein Team als launische Diva bekannt. Mit ernster Miene forderte der 39 Jahre alte Coach mehr Konstanz ein: "Wir wissen, was in den letzten Wochen passiert ist. Wir müssen jetzt genau da weitermachen - und nicht zu viel loben. Wir wollen mit einem Sieg nicht zufrieden sein, sondern jetzt eine Serie starten."

Schon am Dienstag ist sein Team erneut gefordert - auf deutlich höherem Niveau. So leicht wie gegen Stuttgart wird es im fünften Gruppenspiel der Champions League gegen das Starensemble von Manchester City um den ehemaligen Dortmunder Erling Haaland mit dem Toreschießen nicht werden. Terzić ist jedoch guter Dinge, dass der Kantersieg über Stuttgart für Rückenwind im Kampf um das Achtelfinale der europäischen Königsklasse sorgt: "Wir hoffen, dass wir daraus sehr viel positive Energie und Selbstvertrauen ziehen können."

In den Spielen gegen den englischen Meister aus Manchester und am kommenden Samstag beim zuletzt starken Tabellenvierten aus Frankfurt wird sich weisen, wie stabil der vermeintliche Aufschwung ist. Zumindest für kurze Zeit atmeten alle Beteiligten kräftig durch. "Ich denke, alle Menschen können mit einem Lächeln nach Hause gehen. Das hat uns in der aktuellen Phase richtig gutgetan", kommentierte Sportdirektor Kehl. Ähnlich sah es Terzic: "Es tut gut, nicht ganz so viel schimpfen zu müssen."

Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa

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