RB verliert wieder verdient Brügge macht Leipzigs Blitzstart nutzlos
28.09.2021, 22:56 Uhr
Leipzig guckt zu und Brügge jubelt.
(Foto: imago images/Contrast)
Früh geht RB Leipzig gegen Club Brügge in Führung - doch die Hoffnung auf Wiedergutmachung für deutliche Pleite bei Manchester City erfüllt sich nicht. Der Bundesligist geht auch am zweiten Spieltag der Champions League als verdienter Verlierer nutzlos.
RB Leipzig droht nach einem Rückfall in überwunden geglaubte Muster das frühe Aus in der Champions League. Der deutsche Vizemeister verlor am Dienstag das Duell der Außenseiter in der Hammergruppe A gegen den FC Brügge mit 1:2 (1:2) und kassierte die zweite Niederlage im zweiten Spiel. Angesichts der weiteren Aufgaben gegen Paris St. Germain und Manchester City sind die Chancen auf das Überwintern in der Königsklasse stark gesunken. Gegen Brügge war ein Sieg Pflicht gewesen. Der in den vergangenen Spielen überragende Christopher Nkunku (5.) brachte RB früh in Führung. Hans Vanaken (23.) und Mats Rits (41.) drehten das Spiel noch vor der Pause.
"Vor allem die erste Halbzeit war nicht gut. Wir hätten aktiver im Spielaufbau sein müssen, mehr den Ball fordern müssen, aber wir hatten zu viele Fehlpässe", sagte Torhüter Peter Gulacsi bei DAZN: "Die zweite Halbzeit war besser, wir waren aktiver, hatten im letzten Drittel aber nicht die Durchschlagskraft. Jetzt haben wir eine schwierige Situation in der Gruppe, aber wir müssen positiv bleiben. Wir haben jetzt zwei Spiele gegen PSG und müssen da irgendwie punkten."
Leipzig: Gulacsi - Mukiele (46. Gvardiol), Simakan (78. Adams), Orban, Klostermann - Laimer (46. Haidara), Kampl - Nkunku, Forsberg, Szoboszlai (58. Silva) - Poulsen (78. Brobbey). - Trainer: Marsch
Brügge: Mignolet - Clinton Mata, Hendry, Nsoki, Sobol (79. Ricca) - Balanta - Rits (79. Vormer), Vanaken - Lang, Sowah (68. Van der Brempt) - De Ketelaere (72. Wesley). - Trainer: Clement
Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
Tore: 1:0 Nkunku (5., nach Videobeweis), 1:1 Vanaken (23., nach Videobeweis), 1:2 Rits (41.)
Zuschauer: 23.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: - Balanta (2), Mignolet
RB-Coach Jesse Marsch setzte wie beim fulminanten 6:0 in der Liga gegen Hertha BSC auf eine Dreierkette. Sein Team stellte er zudem auf drei Positionen um: Die markanteste Änderung war dabei Dominik Szoboszlai, der den gesperrten Angelino auf dem linken Flügel ersetzte und den Vorzug vor Benjamin Henrichs erhielt.
Leipzig fand trotz der vor drei Tagen gegen Berlin bewährten Formation wenig Zugriff auf das Spiel. Die Angriffsreihe um Yussuf Poulsen hatte Mühe, Zuspiele festzumachen und ein schnelles Nachrücken zu ermöglichen. Bei der ersten gelungenen Offensivaktion taten sich allerdings sofort Räume auf - und RB schlug eiskalt zu.
Leipzigs Absicherung funktioniert viel zu selten
Nkunku, der beim 3:6 zum Champions-League-Auftakt in Manchester als Dreifachtorschütze geglänzt hatte, traf nach guter Vorarbeit von Emil Forsberg. Der slowenische Schiedsrichter Slavko Vincic gab den Treffer zunächst nicht. Der Videoassistent korrigierte die Entscheidung jedoch. Die Führung gab RB nur kurz Sicherheit. Leipzig war defensiv äußerst anfällig, die Abstimmung fehlerhaft. Brügge war in der Balleroberung zumeist gedankenschneller. Torhüter Peter Gulacsi verhinderte gegen Charles De Ketelaere (10.) und Vanaken (11.) den Ausgleich.
Vor allem über Leipzigs rechte Seite drangen die Belgier um den starken De Ketelaere auch danach immer wieder gefährlich in Richtung Strafraum vor. Beim Ausgleich versagte die Leipziger Abseitsfalle, Vanaken musste nur einschieben. Offensiv war von der zuletzt gezeigten Spielfreude aus der Bundesliga wenig geblieben. RB wirkte im Verlauf der ersten Halbzeit zunehmend ratlos. Pässe in den Raum liefen ins Leere, auch Flanken in den Strafraum fanden selten Abnehmer und stellten Brügge vor keine Probleme. Die Gäste erhöhten ihrerseits noch vor der Pause.
Leipzig kam mit Schwung aus der Kabine. Die Sachsen hatten viel Ballbesitz und blieben im Spielaufbau geduldig. In der besten Phase erhoffte sich Marsch durch die Einwechslung von Angreifer Andre Silva zusätzliche Durchschlagskraft. Viele Verletzungspausen bei Brügge sorgten aber für einen Bruch im Spiel.
Quelle: ntv.de, tsi/sid