Fußball

Schalkes Aus im DFB-Pokal Eintracht Frankfurt fährt nach Berlin

Für Nico Kovac rückt der Pokal in greifbare Nähe.

Für Nico Kovac rückt der Pokal in greifbare Nähe.

(Foto: picture alliance / Ina Fassbende)

Die Eintracht hat's geschafft. Frankfurt steht zum zweiten Mal nacheinander im Pokalendspiel. Ein Fußballfest bekommen die Zuschauer auf Schalke nicht zu sehen. Dafür ist es spannend. Eine wichtige Schiedsrichterentscheidung ist extrem umstritten.

Niko Kovac kann seinen Abschied von Eintracht Frankfurt mit einem Titel vergolden - wenn er im Pokal-Finale von Berlin seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München bezwingt. Die Hessen siegten im Halbfinale bei Schalke 04 1:0 (0:0) und fordern in ihrem zweiten Finale in Folge den Rekordsieger. Es wird Kovacs letztes Spiel als Trainer der Eintracht vor seinem Wechsel nach München sein.

"Es tut uns unheimlich gut in dieser Phase. Es war eine unfassbare Willensleistung von den Jungs", sagte Eintracht-Manager Fredi Bobic in der ARD. Die Schalker Derby-Helden landeten dagegen drei Tage nach dem 2:0 gegen Borussia Dortmund hart auf dem Boden der Tatsachen. Trainer-Shootingstar Domenico Tedesco muss die Hoffnung auf seinen ersten Titel im Trainergeschäft vorerst begraben. "Dass wir alle enttäuscht sind, ist klar. Wir hätten unsere Tore machen müssen", sagte S04-Sportvorstand Christian Heidel bei Sky: "Frankfurt hat es insgesamt kämpferisch nach Hause gefahren."

Videobeweis nicht genutzt

"Franco ist fünfmal am Tag im Kraftraum. Ich glaube, dass er den Ball mit seiner Brust annehmen kann", so Goretzka zur umstrittenen Handspiel-Entscheidung.

"Franco ist fünfmal am Tag im Kraftraum. Ich glaube, dass er den Ball mit seiner Brust annehmen kann", so Goretzka zur umstrittenen Handspiel-Entscheidung.

(Foto: picture alliance / Ina Fassbende)

Umjubelter Held der Eintracht war Luka Jovic, der in der 75. Minute mit einem Traumtor den etwas schmeichelhaften Sieg der Gäste perfekt machte. Nach einer Roten Karte gegen den erst 33 Sekunden zuvor eingewechselten Gelson Fernandes (81.) wegen groben Foulspiels an Leon Goretzka überstand Frankfurt die Schlussphase sogar in Unterzahl. Franco Di Santos vermeintlicher Ausgleichstreffer (90.+3) zählte nicht, Schiedsrichter Robert Hartmann entschied auf Handspiel. "Brutal ärgerlich", fand Goretzka: "Für genau solche Situationen wurde der Videobeweis eingeführt", sagte er dem Sender Sky.

61.891 Zuschauer in der ausverkauften Arena erlebten von Beginn an ein Geduldsspiel. Beide Mannschaften agierten zerfahren und hatten große Probleme mit einem geordneten Spielaufbau. Zudem standen beide Defensiven gewohnt gut, so dass sich kaum Möglichkeiten ergaben. Das Spiel hatte zunächst so gar nichts von dem Offensivspektakel, das sich am Vortag Bayer Leverkusen und Bayern (2:6) geliefert hatten.

Pfeifkonzert für Boateng

Thilo Kehrer sorgte erstmals für Gefahr vor dem Frankfurter Tor, er traf bei seinem Kopfball aus aussichtsreicher Position (13.) aber den Ball nicht richtig. Die Gäste waren bei verhaltenem Schalker Pressing besonders auf Sicherheit bedacht. Auch der Ex-Schalker Kevin Prince Boateng, den die Königsblauen Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt hatten, entschied sich beim Spielaufbau im Zweifel für einen Rückpass. Kurz vor der Pause war das Spiel für den Deutsch-Ghanaer, der vor der Partie kein gutes Haar an seinem ehemaligen Arbeitgeber gelassen hatte, bereits beendet. Er wurde mit einer Oberschenkelblessur ausgewechselt (43.).

Zuvor war das vorsichtige Abtasten in der 32. Minute durch eine erste turbulente Szene unterbrochen worden. Einen Schuss von Daniel Caliguri fälschte Eintracht-Kapitän David Abraham beinahe ins eigene Tor ab. Nach der folgenden Ecke musste Gäste-Schlussmann Lukas Hradecky bei einem Kopfball von Guido Burgstaller sein ganzes Können zeigen.

Nach der Pause kam zunächst die Eintracht, frenetisch angefeuert von etwa 8000 Fans, besser ins Spiel, doch schnell rückte wieder Hradecky in den Fokus. Der Finne hatte zunächst bei einem weiteren abgefälschten Schuss von Burgstaller Glück (65.), zwei Minuten später war er bei einem Schuss des Österreichers mit einer Weltklasse-Parade zur Stelle. Auch Derby-Torschütze Jewgeni Konopljanka, der erst in der 52. Minute für Marko Pjaca ins Spiel gekommen war, konnte Hradecky mit einem Distanzschuss nicht überwinden.

Die mangelhafte Chancenverwertung rächte sich. Auf der Gegenseite konnte sich die Eintracht erneut auf ihre Stärke bei Standards verlassen, eine Ecke von Jonathan de Guzman schob Jovic mit der Hacke unhaltbar für Ralf Fährmann ein.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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