Turbulenter Pokal-Krimi in Essen Erst die vierte Führung reicht dem HSV
13.08.2023, 15:45 Uhr
Torjäger Robert Glatzel und der Hamburger SV mussten arg kämpfen für den Einzug in die zweite Pokalrunde.
(Foto: IMAGO/RHR-Foto)
Der Hamburger SV steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Dreimal kann Drittligist Rot-Weiss Essen einen Rückstand kontern, kurz vor Ende der Verlängerung schlägt der Zweitligist dann aber nochmal entscheiden zu. Der 1. FC Heidenheim gewinnt sein erstes Pokalspiel als Bundesligist deutlich.
Rot-Weiss Essen - Hamburger SV 3:4 (3:3, 1:2)
Trotz drei verspielter Führungen ist der Hamburger SV in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Zweitligist und dreimalige Cup-Sieger gewann das turbulente und rasante Traditionsduell beim eine Klasse tiefer spielenden Ex-Pokalsieger Rot-Weiss Essen mit 4:3 (3:3, 1:1).
Mit 19 Toren waren die drei HSV-Pflichtspiele dieser Saison alle echte Spektakel. Die Essener, die am Sonntag würdiger Teil dieses Spektakels waren, schieden zum sechsten Mal bei den letzten sieben Teilnahmen in der ersten Runde aus. 2021 hatten sie als Viertligist das Viertelfinale erreicht. Bakery Jatta hatte zwei Geschenke der Essener zur zweimaligen Führung genutzt (37./54. Minute), Robert Glatzel die dritte erzielt (66.). Doch Essen kam durch Torben Müsel (42.), Moussa Doumbouya (56.) und Lucas Brumme (83.) immer wieder zurück. Erst das 4:3 durch Laszlo Benes (117.) brachte den Sieg und ersparte dem HSV einen Elfmeter-Krimi.
Jatta spitzelte bei seinem ersten Tor José Rios Alonso einen unsauberen Ball vom Fuß und ließ dem gebürtigen Hamburger Jakob Golz, Sohn des auf der Tribüne sitzenden HSV-Rekordkeepers Richard Golz, keine Chance. Doch nur fünf Minuten später zirkelte Müsel einen Freistoß aus 25 Metern durch eine Lücke in der HSV-Mauer zum Ausgleich ins Tor.
Die zweite Halbzeit begann rasant. Zunächst köpfte Glatzel an die Latte (51.), dann gelang Jatta fast eine Kopie seines ersten Treffers, als er Felix Bastians den Ball vom Fuß nahm. Doch diesmal dauerte es nur zwei Minuten, bis der Außenseiter zurückschlug. Dann traf Glatzel nach einem Eckball in Torjäger-Manier, doch nach einem weiteren Latten-Kopfball von Jatta (79.) zeigte der Drittligist große Moral. Doch am Ende jubelte der HSV.
Rostocker FC - 1. FC Heidenheim 0:8 (0:5)
Der 1. FC Heidenheim ist mühelos in die zweite Runde eingezogen. Der Bundesliga-Aufsteiger gewann vor 3500 Zuschauern beim Oberligisten Rostocker FC deutlich und verdient mit 8:0 (5:0). Eine Woche vor dem Bundesliga-Start bot Heidenheims Trainer Frank Schmidt im ersten Pflichtspiel der neuen Saison seine vermeintliche Top-Elf auf. Und der große Favorit stellte im Rostocker Ostseestadion innerhalb von neun Minuten die Weichen auf Sieg. Adrian Beck per Volleyschuss (9. Minute), Tim Kleindienst mit sehenswertem Doppelpack (12., 15.) und Lennard Maloney (18.) brachten die Gäste mit 4:0 in Führung.
Danach legte der Landespokalsieger aus Mecklenburg-Vorpommern etwas den Respekt ab, startete den ein oder anderen Gegenangriff und wehrte sich in der Defensive im Rahmen der Möglichkeiten. Trotzdem musste FCH-Schlussmann Kevin Müller an alter Wirkungsstätte nicht einmal ernsthaft eingreifen. Auf der anderen Seite erhöhte Neuzugang Marvin Pieringer per Kopfball für die Heidenheimer bis zur Halbzeitpause auf 5:0 (38.).
In der zweiten Halbzeit blieb der Bundesliga-Neuling, der von rund 200 Anhängern unterstützt wurde, weiter am Drücker, ließ aber im Torabschluss die letzte Präzision vermissen. Zudem bewahrte Rostocks Schlussmann Mika Schneider mit etlichen Paraden den Fünftligisten vor einem höheren Rückstand. Trotzdem schraubten Neuzugang Eren Dinkci, der aus Nahdistanz abstaubte (53.), Pieringer (72./ Kopfball) und Stefan Schimmer (86.) das Endergebnis für die Heidenheimer noch auf 8:0.
Quelle: ntv.de, ter/dpa