Mit dem FC Bayern München räumt Bixente Lizarazu zahlreiche Titel ab, bei der französischen Nationalmannschaft wird er zur Legende. Nun spricht der ehemalige Fußball-Profi über eine Suchterkrankung, mit der er kämpft.

Bixente Lizarazu wird mit dem FC Bayern München Deutscher Meister, Pokalsieger und gewinnt die Champions League, mit der französischen Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister. Zeit seiner Karriere, die der Baske 2006 mit 36 Jahren beendete, ist er körperlich topfit, gestählt durch immerwährendes Training. Was ihn früher zu einem der besten Außenverteidiger der Fußballwelt machte, ist nach dem Ende der Laufbahn eine schwere Belastung: "Ich bin krank", sagte Lizarazu der französischen Zeitung "Tribune du Dimanche".

Beim einstigen Profifußballer wurde die Suchterkrankung Muskeldysmorphie diagnostiziert, bekannt auch als Muskelsucht. "Ich muss über mich hinauswachsen, mich verausgaben und die ganze Energie rauslassen, die ich in Massen in mir habe", erklärte Lizarazu sein Krankheitsbild, das mit einer gestörten Selbstwahrnehmung einhergeht. "Ich bin 54 Jahre alt und muss mich immer noch wie ein Sportler fühlen. Wer über Nacht mit dem Training aufhört, riskiert, in eine Depression zu verfallen." Unbehandelt kann die Selbstwahrnehmungsstörung auch zu Suizidgedanken und Steroidmissbrauch führen. "Diese Krankheit ist besser als andere Formen der Sucht. Ich muss nur wissen, wie ich damit umgehen kann", fügt er hinzu.

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Die Gesundheitszentrale erklärt zur Muskeldysmorphie: "Die Krankheitszeichen und ihre Entwicklung ähneln jedoch den Essstörungen. Das Selbstwertgefühl ist sehr gering und wird von äußeren Dingen, wie dem Körper, abhängig gemacht."

Beim Ex-Bayern-Profi geht's vor allem um das extreme Sporttreiben - im Fokus bei ihm steht das Rennradfahren, dazu betreibt Lizarazu seit Jahren Kampfsport. Eine Tätigkeit, die sich auch auf seine Ehe mit der Schauspielerin Claire Keim auswirkt. Der sechsfache Deutsche Meister schildert: "Sie hat mich als Profi-Fußballer gekannt, daher habe ich das Glück, dass sie meine Sucht nach Sport akzeptiert", sagt Lizarazu über seine Frau, mit der er eine Tochter hat: "Auch wenn es gesundheitsfördernd ist, nimmt es doch ganz schön viel Zeit in Anspruch."