Fußball

Aufgeholt, dann EL-Sieg verpatzt Frankfurt zittert sich in die K.-o.-Runde

Eintracht Frankfurt kassiert eine Pleite - trotz zwischenzeitlicher Führung.

Eintracht Frankfurt kassiert eine Pleite - trotz zwischenzeitlicher Führung.

(Foto: imago images/Nordphoto)

Die letzten Minuten der Europa-League-Gruppenphase geraten für Eintracht Frankfurt zum Krimi. Weil die Hessen ihr Spiel gegen Vitória Guimarães verlieren, müssen sie in der parallel laufenden Partie auf den FC Arsenal setzen. Dabei dreht Frankfurt zuvor einen Rückstand in eine Führung - schenkt diese aber her.

Eintracht Frankfurt ist mit viel Glück und trotz einer 2:3 (2:1)-Niederlage gegen Vitória Guimarães in die K.-o.-Runde der Europa League eingezogen. Da der FC Arsenal im Parallelspiel ein 2:2 bei Standard Lüttich erkämpfte, reichte es mit neun Punkten zum zweiten Rang für die Frankfurter in Gruppe F hinter den Londonern (11). "Wir haben das Spiel unnötig aus der Hand gegeben. Wir müssen nicht verlieren, das ist ärgerlich. Aber es war keine einfache Gruppe - und wir sind weiter. Das zählt erstmal", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic bei Dazn.

Eintracht Frankfurt - Vitória Guimarães 2:3 (2:1)

Frankfurt: Rönnow - Abraham, Hasebe, Hinteregger - da Costa, Sow, Rode (78. Fernandes), Kostic - Kamada - Paciencia, Silva (73. Gacinovic). - Trainer: Hütter

Guimarães: Miguel Silva - Victor Garcia, Venancio, Pedrao, Hanin - Poha (82. Bruno Duarte), Musrati, Pepe Rodriguez - Rochinha (70. Edwards), Andre Pereira (66. Bonatini), Davidson. - Trainer: Vieira

Schiedsrichter: Gediminas Mazeika (Litauen)

Tore: 0:1 Rochinha (8.), 1:1 da Costa (31.), 2:1 Kamada (38.), 2:2 Musrati (85.), 2:3 Edwards (87.)

Im 20. und letzten Europa-League-Spiel der Hessen in diesem Jahr hatten Danny da Costa (31.) und Daichi Kamada (38.) innerhalb von sieben Minuten die Partie zwischenzeitlich gedreht, doch nach eine desaströser Schlussphase reichte es nicht einmal zum Punktgewinn, weil Musrati (85.) und Marcus Edwards (87.) mit ihren Toren Frankfurter Abwehrschwächen bestraften. Torschütze da Costa meinte: "Der Abend steht unter dem Motto: Glück gehabt. Wir können ein Telefonat nach London führen und 'Danke' sagen."

Gleich zu Beginn hatte Rochinha (8.) den 47.000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena einen kräftigen Schock versetzt, als er nach einem nicht geahndeten Foul an Sebastian Rode in der Frankfurter Hälfte zur Führung der in der Gruppenphase bisher sieglosen Gäste aus Portugal eingeschossen hatte. Die Proteste der Eintracht-Profis verhallten, einen Video-Assistenten gibt es in der Europa League erst ab der K.-o.-Runde.

Aussetzer des Vitória-Keepers

Fast eine halbe Stunde liefen die Gastgeber dem Rückstand hinterher und hatten kaum Chancen, ehe sich Vitória-Keeper Miguel Silva einen Aussetzer leistete, als er den Kopfball von da Costa aus rund 17 Metern durch die Hände ins eigene Tor flutschen ließ. Von da an lief es besser für die Eintracht, nachdem lange Zeit den Pässen die Präzision gefehlt hatte. Kamada, der schon beim 2:1 in London beide Tore für die Eintracht gegen den FC Arsenal erzielt hatte, verwertete noch in der ersten Halbzeit eine flache Eingabe von Filip Kostic zur umjubelten Führung.

Da kann Miguel Silva dem Ball nur hinterher gucken.

Da kann Miguel Silva dem Ball nur hinterher gucken.

(Foto: imago images/Eibner)

"Wir können wieder etwas ganz Großes erreichen für den Klub", hatte Coach Adi Hütter schon vor seinem 26. Europapokalspiel mit der Eintracht gesagt und sich eine Initialzündung für die letzten Spiele des Jahres 2019 erhofft. "Wir wollen nicht rechnen, sondern unbedingt gewinnen", meinte der Österreicher angesichts der bis zum Schluss komplizierten Situation in der Gruppe F. Am Ende kam es ganz anders. Das gesamt Spiel über hatte die Frankfurter Bank über ihren Pressesprecher auch einen Draht zum Spiel von Standard Lüttich gegen Arsenal gelegt, da die Belgier den Frankfurtern mit einem Sieg bei einem eigenen Sieg den Einzug in die K.-o.-Runde der besten 32 Teams hätten verderben können.

Finanziell lohnenswert

Vor der entscheidenden Partie hatte Coach Hütter Sebastian Rode in die Startaufstellung beordert, obwohl der Mittelfeldspieler beim vergangenen Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC (2:2) noch verletzt ausgewechselt worden war und auch im Training pausieren musste. Rode nutzte diese Chance und trieb sein Team bis zu seiner Auswechslung nach 78 Minuten immer wieder an.

Der Einzug in die K.-o.-Phase wird sich für die Eintracht auch finanziell lohnen, denn der zweite Gruppenrang wird 500.000 Euro, der Einzug ins Sechzehntelfinale mit weiteren 500.000 Euro belohnt. Die Auslosung erfolgt am Montag. Damit addieren sich die Einnahmen aus der Gruppenphase und dem Antrittsgeld für die Europa League von 2,75 Millionen auf insgesamt rund 5,5 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, Andreas Schirmer und Frank Thomas, dpa

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