"Der Tag ist nicht mehr fern" Hoeneß bereitet Abgang beim FC Bayern vor
29.03.2019, 11:45 Uhr
Uli Hoeneß grübelt offenbar intensiv über seine Zukunft als Präsident des FC Bayern.
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Uli Hoeneß und der FC Bayern - dieses Paar scheint untrennbar. Bis jetzt. Im Vereinsmagazin der Münchener bereitet der Präsident seinen Rückzug vor. Als Erbe möchte er einen "blühenden Verein, der den Leuten Spaß macht und der Gesellschaft Werte vermittelt" hinterlassen.
Uli Hoeneß hat über eine erneute Kandidatur als Präsident des FC Bayern noch nicht entschieden und sieht seinen Abgang bald kommen. "Ich habe mal gesagt: 'Das war's noch nicht!' Aber der Tag ist nicht mehr fern, an dem ich sage: 'Das war's!' Und zwar, weil ich a) loslassen kann und b) der Zeitpunkt bald passen wird", erklärte Hoeneß im Interview mit dem Vereinsmagazin "51" des Fußball-Rekordmeisters.
Dass ihm Leute vorwerfen, er könne nicht loslassen, sei falsch. "Ich bin das klassische Beispiel, wie man die nächste Generation heranführt", sagte der 67-Jährige und führte die Übergabe seiner Wurstfabrik an seinen Sohn Florian an. Er greife nur ein, "wenn ich sehe, dass etwas falsch läuft. Aber wenn es läuft, kann ich wunderbar loslassen. In zwei, drei Jahren, vielleicht noch früher, wird Hasan Salihamidzic sagen: Das hat der Uli super geregelt." Hoeneß selbst wolle irgendwann einen Vorschlag für seine Nachfolge machen, letztlich müsse aber der Verwaltungsbeirat des FC Bayern darüber befinden.
Hoeneß erklärte, dass er keinen Wert auf eine Statue lege. Er wolle einen "blühenden Verein hinterlassen, der den Leuten Spaß macht und der Gesellschaft Werte vermittelt". "Ich setze mich nicht so vehement für diesen Verein ein, weil es mir um irgendein Lebenswerk geht", sagte Hoeneß, an dem die Verbalattacken bei der Jahreshauptversammlung immer noch nagen. "Diese neuen und überraschenden Erfahrungen werde ich in meine Überlegungen, ob ich zum Jahresausklang nochmal kandidiere, miteinbeziehen. Spätestens Ende der Saison ist dieser Gedankengang abgeschlossen", sagte Hoeneß.
Die Reaktionen auf die Beschimpfungs-Pressekonferenz im Herbst 2018 seien für ihn "ein tiefer Einschnitt in meinem Leben" gewesen. Klartext sei heute nicht mehr erwünscht, er werde sich künftig zurückhalten. "Es ist auch kein Zufall, dass ich mich zunächst nicht zur Entscheidung von Joachim Löw geäußert habe, Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng auszubooten. Hätte ich gesagt, was ich denke, hätte das Internet erst einen Salto rückwärts und dann vorwärts gedreht. Das wollte ich mir ersparen - und Jogi Löw übrigens auch."
Quelle: ntv.de, tno/sid