Analyse des WM-Debakels Hoeneß erwartet von Löw keine Revolution
29.08.2018, 02:39 Uhr
Die Fans mussten lange auf Löws WM-Analyse warten, heute soll es endlich soweit sein.
(Foto: imago/DeFodi)
Das Vorrunden-Aus bei der Fußball-WM in Russland liegt bereits acht Wochen zurück, aber erst jetzt wird Bundestrainer Joachim Löw der Öffentlichkeit seine daraus gezogenen Schlüsse präsentieren. Bayerns Präsident Uli Hoeneß hat keine großen Erwartungen.
Uli Hoeneß rechnet von der WM-Analyse von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw und der Nominierung des ersten Länderspielkaders nach dem Vorrunden-Aus in Russland wenig. "Ich glaube nicht, dass da viel rauskommt", sagte der Präsident des FC Bayern. Der Bundestrainer wird an diesem Mittwoch in München ab 12 Uhr eine Pressekonferenz geben.
"Der Jogi Löw wäre unklug, alles in breiter Öffentlichkeit zu diskutieren. Wenn es etwas zu diskutieren gab, dann hat er das schon längst mit den Verantwortlichen des DFB gemacht und wird gegebenenfalls mit den Wichtigsten, den Spielern, darüber reden", sagte Hoeneß: "Ich halte nichts davon, eine Alibi-Veranstaltung zu machen vor den Medien, um den tollen Hecht zu spielen." Hoeneß bezeichnete das erste deutsche Vorrunden-Aus bei einer WM gleichwohl als alarmierend. Trotzdem müsse man Ruhe bewahren.
Hoeneß sagte: "Man muss natürlich das eine oder andere ändern. Aber das Allerwichtigste ist aus meiner Sicht, dass die Mannschaft wieder mehr arbeitet und mehr kämpft und sich nicht so in ihr Schicksal ergibt, wie das in Russland der Fall war. Ein Spiel wie gegen Südkorea, wo wir gegen einen zweitklassigen Gegner in 90 Minuten fast keine Torchance herausspielen, obwohl jeder wusste, dass es um Sein oder Nichtsein ging, ist ein Alarmzeichen."
Hoeneß: Bayern in zentraler Rolle
Einen totalen personellen Umbruch brauche es nicht: "Das hat nichts damit zu tun, jetzt zwölf Spieler auszutauschen. Da kann man auch die Spieler, die da gespielt haben, daran erinnern, was sie eigentlich tun müssen." Auf dem Platz müsse sich wieder etwas verändern.
"Es wird sicherlich der eine oder andere neue Spieler in den nächsten zwei Jahren auftauchen. Aber es werden ja auch genug Spieler dabei bleiben. Und die müssen anders spielen, als sie das in Russland gemacht haben", erklärte Hoeneß. Seinem Verein, der in der Regel die meisten Nationalspieler stellt, komme dabei eine zentrale Rolle zu: "Ich weiß nur, dass die Nationalmannschaft nur dann wieder gut wird, wenn der FC Bayern gut ist. Und daran müssen wir arbeiten."
Die DFB-Auswahl bestreitet am 6. September in München das erste Länderspiel nach der WM. Gegner ist dann in der neuen Nationenliga Weltmeister Frankreich. Drei Tage später folgt am Sonntag ein Testspiel in Sinsheim gegen Peru.
Quelle: ntv.de, bad/dpa