Fußball

Neapel fehlt beim Top-Spiel Juventus steht bereit, aber keiner kommt

Auch Torwart-Idol Gianluigi Buffon hätte gerne gespielt, wartete aber erwartungsgemäß vergeblich auf den gegner aus Neapel.

Auch Torwart-Idol Gianluigi Buffon hätte gerne gespielt, wartete aber erwartungsgemäß vergeblich auf den gegner aus Neapel.

(Foto: imago images/Independent Photo Agency Int.)

Schon am Samstag ist klar, dass der SSC Neapel die Reise zum Topspiel der Serie A zu Juventus Turin nicht antreten wird: Die Behörden hatten den Abflug der Mannschaft wegen mehrerer Coronafälle untersagt. Die Liga besteht dennoch auf der Austragung des Spiels - und sorgt so für groteske Bilder in Turin.

Der Schiedsrichter und die Spieler von Juventus Turin haben am Sonntagabend auf den nicht angereisten Gegner SSC Neapel gewartet. Das Team aus Neapel war wegen zwei Corona-Fällen im Team nicht nach Turin gereist. Die Liga hatte das Spiel gemäß den Statuten trotzdem nicht abgesagt.

Laut ihres Beschlusses dürfen Spiele erst verlegt werden, wenn den Clubs weniger als 13 Profis zur Verfügung stehen oder zehn Corona-Fälle in einer Woche auftreten. Dass letztlich nicht gespielt würde, bestätigte schließlich Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntag.

Die Juve-Profis waren dennoch ins Allianz Stadion gekommen, auch die Aufstellung wurde verkündet und sogar einige Zuschauer waren anwesend, obwohl jedem klar war, dass die Profis des Gegners nicht eintreffen würden. Es wird damit gerechnet, dass die Partie nun mit 3:0 für Juventus gewertet wird.

"Weniger Fußball - mehr Schule"

Gesundheitsminister Roberto Speranza mahnte an, dem Fußball etwas weniger Bedeutung in den Zeiten der Coronavirus-Pandemie einzuräumen. Es gebe im Moment noch andere wichtige Dinge, wurde er von der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zitiert und zählte unter anderem die Arbeit im Krankenhäusern auf. Zudem meinte er: "Ein bisschen weniger Fußball und ein bisschen mehr Schule, wenn möglich."

Italien war von der Pandemie ab Februar schwer getroffen worden. Nach einem strengen Lockdown blieben die Infektionszahlen lange niedrig. Mittlerweile steigen die Zahlen aber wieder stärker an. Am Samstag wurden von den Behörden über 2800 Neuinfektionen in 24 Stunden und 27 weitere Corona-Tote registriert.

Der Spielplan in der Serie A ist wegen der Pandemie bereits durcheinander geraten. Die für Samstag geplante Partie des dritten Spieltags zwischen CFC Genua und FC Turin wurde verlegt. Mindestens 17 Profis wurden bei den Genuesen mittlerweile positiv getestet.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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