Gladbach kantert Mega-Frust weg Borussias neuer Chef eiert bei drängender Frage rum
02.11.2025, 12:36 Uhr
So sieht Erlösung bei Borussia Mönchengladbach aus.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
Mehr als sieben Monate wartet Borussia Mönchengladbach auf einen Bundesliga-Sieg. Das überzeugende 4:0 beim FC St. Pauli ist der Schub für das Derby gegen den 1. FC Köln. Eine drängende Frage wird bei den Fohlen allerdings noch nicht beantwortet.
Nach dem spektakulären Ende ihrer Schreckensserie in der Fußball-Bundesliga holten sich die Spieler von Borussia Mönchengladbach bei ihren Fans den nächsten Arbeitsauftrag ab. Das 4:0 beim FC St. Pauli war ein erster Mutmacher nach saisonübergreifend 15 Spielen ohne Sieg. Ein Erfolg im Derby gegen den rheinischen Rivalen 1. FC Köln am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) würde die zuletzt leidgeplagte Gladbacher Gefolgschaft die bleierne Zeit endgültig vergessen lassen.
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"Das Derby ist immer speziell. Wir haben jetzt die Ansprache gehabt von den Fans. Das ist für sie sehr, sehr wichtig, und auch für uns sehr wichtig", sagte der zweifache Torschütze Haris Tabakovic. Der Bedeutung des Derbys ist sich auch der ebenfalls starke Mittelfeldspieler Florian Neuhaus bewusst: "Das ist für alle rundum Borussia ein ganz besonderes Spiel. Deswegen gilt es auch, dort abzuliefern."
Erlösung nach mehr als sieben Monaten
Der Sieg am Hamburger Millerntor kam zum besten aller Zeitpunkte. Seit dem 29. März (1:0 gegen RB Leipzig) hatten die Gladbacher Fans und Mannschaft auf ein Erfolgserlebnis in der Bundesliga warten müssen. Die Serie spülte Mitte September Cheftrainer Gerardo Seoane aus dem Amt, Eugen Polanski übernahm interimsweise. Spielerisch wurde seitdem einiges besser, von den Ergebnissen erst einmal nicht.
Am Dienstag hatten die Gladbacher im DFB-Pokal mit dem 3:1 gegen den Karlsruher SC mal wieder das Gefühl eines Sieges in einem bedeutenden Spiel erleben dürfen. Nun folgte bei einem selbst gerade strauchelnden Gegner die Erlösung in der Liga. Der Sieg beim FC St. Pauli ist ein starkes Signal nach außen - und nach innen. "Das kann definitiv ein Brustlöser sein. Das war jetzt das, was noch gefehlt hat, diese Erfolgserlebnisse. Und da wollen wir auf jeden Fall weitermachen", meinte Neuhaus.
In Hamburg zeigten sich er und seine Kollegen spielerisch variabel, konsequent im Verteidigen und effektiv im Abschluss. Der 31 Jahre alte Tabakovic lieferte mit seinen Saisontreffern vier und fünf und einem Assist weitere Beweise, dass er mehr als nur ein Ersatz für den lange verletzten Torjäger Tim Kleindienst ist. Von einem Befreiungsschlag wollte Trainer Polanski aber nach der Partie nicht sprechen. "Ich bin kein Freund davon, große Töne zu spucken, sondern ich glaube, dass wir auf dem Platz liefern sollen", sagte der 39-Jährige in der Pressekonferenz. "Da haben wir in den letzten Wochen gute Schritte gemacht, die dann vielleicht in den letzten beiden Spielen für euch sichtbar waren. Für mich waren sie vorher sichtbar."
Wann kommt Polanskis Beförderung?
Nach dem Spiel drängte sich noch stärker als in den vergangenen Tagen die Frage auf, wann Polanski aus seinem Status als Interims- auch zum Cheftrainer befördert wird. Der seit Mitte Oktober amtierende Sportdirektor Rouven Schröder blieb bei seinen Antworten jedoch bei seiner Linie. "Die Überzeugung ist genauso wie vor dem Spiel", sagte der 50-Jährige. "Ich habe es ja gesagt. Wir haben ein richtig gutes Gefühl, wir sind auf einem guten Weg, spielen das Derby und haben uns von Anfang an nicht locken lassen." Es sei "vollkommen klar, dass wir Dinge auch entscheiden wollen, aber wir lassen uns definitiv nicht so anschieben, dass wir das vorschnell machen".
In der anstehenden Woche gibt es ohnehin nur noch ein Thema: das Derby. Die Fans sind schon bereit. Die Mannschaft wird es auch sein - davon ist Schröder überzeugt. "Im Endeffekt, brauchst du, glaube ich, keinen zu motivieren", sagte er. Für das ganze Umfeld habe das Spiel eine Bedeutung. "Und trotzdem auch grundsätzlich für das Punktesammeln. Ich meine, das kommt noch obendrauf." Denn bei aller Freude über den ersten Sieg und das Verlassen des letzten Tabellenplatzes - auch als Drittletzter stecken die Gladbacher noch immer mitten im Abstiegskampf.
Quelle: ntv.de, Claas Hennig, dpa