Fußball

"Viele Alternativen" im Kader Wird Kimmich der FC Bayern mit Kalkül madig gemacht?

Kimmich hat es beim FC Bayern unerwartet schwer.

Kimmich hat es beim FC Bayern unerwartet schwer.

(Foto: dpa)

Keine Stammplatzgarantie, viele Alternativen: Max Eberl macht bei Joshua Kimmich eine klare Ansage. Das lässt die Öffentlichkeit aufhorchen. Sind die Tage des deutschen Nationalspielers beim FC Bayern gezählt? Gut möglich, dass beim Sportvorstand Kalkül dahintersteckt.

Die Ansage vom Bayern-Sportvorstand Max Eberl an Joshua Kimmich war deutlich: Einen Stammplatz gibt es für ihn beim deutschen Fußball-Rekordmeister nur bei entsprechender Leistung. Kalt erwischt worden ist der Nationalspieler wohl nicht, denn der starke Mann beim FC Bayern München sagte der "Welt am Sonntag" auch: "Wir haben uns darauf verständigt, dass wir nach seinem Urlaub miteinander reden." Die Eberl-Aussagen in Richtung Kimmich lassen viel Raum für Spekulationen.

In einer ZDF-Dokumentation, in der Kimmich auf die Corona-Zeit zurückblickte, hatte er beklagt, dass es kaum öffentliche Rückendeckung vom Verein für ihn gegeben habe. Kimmich hatte zunächst auf eine Impfung verzichtet. Er habe sich vom Klub "alleine gelassen gefühlt", sagte Kimmich. "Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen." Zuletzt hatte Kimmich betont, dass sich die gut zwei Jahre alten Aussagen auf die Ex-Chefs um Oliver Kahn bezogen hatten.

"Viele Alternativen"

Als Rechtsverteidiger hatte Kimmich bei der Europameisterschaft überzeugt - ohne Murren fügte er sich ins Gefüge von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein. Der 29-Jährige sieht sich aber nach eigener Aussage eher im Mittelfeld auf der Sechs. Die Münchner haben für diese Position aber den Portugiesen Joao Palhinha geholt.

Außer Palhinha sehen sich auch Aleksandar Pavlović, Leon Goretzka und Konrad Laimer als Anwärter auf die erste Elf. Was macht Coach Vincent Kompany? Baut er auf Kimmich? Wie und wo setzt er ihn ein? "Joshua ist ein sehr guter Spieler, aber es gilt einfach ganz generell, dass der Profifußball ein Leistungssport ist - wir können keinem Spieler per se sagen: Hey, du bist der, der gesetzt ist ... Ich sage nur, was für alle gilt. Wir haben auf allen Positionen spannende Spieler und somit viele Alternativen", sagte Eberl. Nach Jahren als Leistungsträger könnte Kimmich seinen Stammplatz beim FC Bayern verlieren.

Eberl sagte, dass sich Neu-Trainer Kompany nun erst mal einen Überblick verschaffen wolle. "Dass Joshua große Verdienste für den FC Bayern hat, steht außer Frage. Trotzdem muss jeder beim FC Bayern den Kampf um den Stammplatz annehmen", sagte der Sportvorstand.

Womöglich wählt Eberl seine Provokation strategisch

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Weil die Bayern keine Verträge von Top-Spielern auslaufen lassen wollen und diese Fußballer dann ablösefrei verlieren könnten, ist denkbar, dass sie Kimmich noch in diesem Sommer abgeben könnten, falls dieser seinen Kontrakt nicht verlängert. Real Madrid, der FC Barcelona mit Ex-Trainer Hansi Flick, der FC Liverpool und die beiden Londoner Klubs Arsenal und Chelsea gelten als mögliche Ziele.

Bayern hat mit David Alaba zu Real Madrid schon einmal einen Leistungsträger ohne Ablöse ziehen lassen müssen - das soll im Fall Kimmich nicht passieren. Es könnte also sein, dass die Eberl seine Aussagen wohl kalkuliert hat.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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