Klarer Erfolg in der Europa League Klopp steht mit Liverpool im Finale
05.05.2016, 22:57 Uhr
Er hat es tatsächlich geschafft: Gleich in seiner ersten Saison zieht Trainer Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool in ein Europapokalfinale ein. Sein Team siegt klar gegen Villarreal und trifft nun wieder auf eine spanische Mannschaft.
Jürgen Klopp greift mit dem FC Liverpool nach dem Triumph in der Europa League. Der deutsche Trainer und sein Team bejubelten dank des 3:0 (1:0) über den FC Villarreal den Einzug in das Endspiel am 18. Mai in Basel gegen Titelverteidiger FC Sevilla. Liverpool drehte im Halbfinale die 0:1-Hinspiel-Niederlage durch ein Eigentor von Bruno Soriano (7.) und die Treffer von Daniel Sturridge (63.) und Adam Lallana (81.) noch um.

Klopp und Kolo Toure herzen sich - die Finalteilnahme ist schon die zweite Titelchance für Liverpool dieses Jahr.
(Foto: REUTERS)
"Das war ein wundervoller Abend, ein brillantes Spiel meiner Mannschaft. Was für eine Leistung. In der ersten halben Stunde war es Emotion pur", sagte der Teammanager der Reds bei BT Sport, der nach dem Schlusspfiff mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht auf den Rasen lief, seine Spieler lange umarmte und dann vor jeder der vier Tribünen mit den Fans jubelte. "Jürgen muss man einfach lieben", twitterte Englands Fußball-Ikone Gary Lineker.
Sevilla siegte nach dem 2:2 in der Ukraine im Rückspiel daheim 3:1 (1:1) gegen Schachtjor Donezk und kann zum dritten Mal nacheinander den kleinen Europapokal holen. Liverpool gewann den Wettbewerb letztmals 2001, als er noch Uefa-Pokal hieß. Die "Reds" verhinderten mit ihrem Erfolg auch das zweite rein spanische Europacupfinale in diesem Jahr, nachdem im Endspiel der Champions League Real und Atlético Madrid aufeinandertreffen.
Klopp hat nach dem verlorenen Ligapokal-Finale in England die zweite Chance auf seinen ersten Titel mit dem FC Liverpool. Seine Mannschaft legte an der Anfield Road vom Anpfiff weg ein hohes Tempo vor, die erste Chance besaßen allerdings die Gäste. Mario Gaspar scheiterte in der fünften Minute aus aussichtsreicher Position an Torhüter Simon Mignolet.
Emre Can wieder dabei
Nur zwei Minuten später hatte Liverpool die Hinspiel-Niederlage aber egalisiert. Bruno Soriano drückte eine Eingabe des Ex-Hoffenheimers Roberto Firmino unter Bedrängnis von Sturridge ins eigene Netz. Den Angriff eingeleitet hatte der genesene Nationalspieler Emre Can. Lallana traf nach Zuspiel von Kapitän James Milner den Ball nicht richtig und verpasste so das 2:0 (17.). "Ich empfinde riesige Glücksgefühle. Ich bin stolz, was die Jungs abgebrannt haben", sagte Klopp bei Sport1: "Wir haben das heutige Spiel nach dem Hinspiel als zweite Halbzeit empfunden. Was die Jungs die erste halbe Stunde gespielt haben, war außergewöhnlich."
Der Tabellen-Vierte aus Spanien deutete nur ab und an seine Gefährlichkeit an, mit Dauer-Pressing erzwangen die Reds immer wieder Ballverluste von Villarreal. Sturridge scheiterte zunächst noch an Schlussmann Alphonse Aréola (62.), wenige Sekunden später hatte der Angreifer mehr Glück. Allein vor Aréola schoss er den französischen Keeper zwar an, der Ball trudelte aber vom Innenpfosten die Linie entlang zum 2:0 ins Netz. Dass Klopp dabei ungewöhnlich verhalten gejubelt habe, begründete er mit der Besonderheit des Moments, dem auch Familie und Freunde auf der Tribüne beiwohnten. "Manchmal jubele ich extrem, manchmal weniger. Heute habe ich mich sehr gefreut, aber etwas stiller", erklärte der 48-Jährige.
Ab der 71. Minute waren Klopps Schützlinge auch noch in Überzahl, nachdem Victor Ruiz eine harte Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah. Lallana machte nach Vorarbeit von Firmino alles klar, danach herrschte wie beim 4:3 gegen Borussia Dortmund Feierstimmung. Beim Finale am 18. Mai in Basel gegen den FC Sevilla rechnet Klopp mit einer riesigen Fan-Unterstützung. "Wir nehmen 50.000, 60.000, vielleicht 100.000 mit, wenn auch nicht ins Stadion. Basel ist aber eine schöne Stadt, ganz in der Nähe meiner Heimat", sagte der in Stuttgart geborene und im Schwarzwalds aufgewachsene Klopp.
Der FC Sevilla ging durch Kevin Gameiro schon in der neunten Minute in Führung, der französische Torjäger nutzte einen Ballverlust der Schachtjor-Abwehr aus. Das Team aus Donezk tat dann mehr nach vorn, Eduardo nutzte die erste gute Chance zum 1:1 (44.). Doch erneut Gameiro (47.) und Mariano (59.) mit einem sehenswerten Distanzschuss machten die kurzzeitigen Hoffnungen der Gäste zunichte. Eduardo verpasste per Kopf danach zumindest den Anschlusstreffer.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/sid