Fußball

"Bündnis KSC" gewinnt Machtkampf Präsident ist weg, Showdown fällt aus

Ingo Wellenreuther räumt beim KSC sein Amt. Das war die Bedingung des "Bündnis KSC" für ein Engagement.

Ingo Wellenreuther räumt beim KSC sein Amt. Das war die Bedingung des "Bündnis KSC" für ein Engagement.

(Foto: imago images/Eibner)

Der Fußball-Zweitligist Karlsruher SC erlebt in der Krise besonders wilde Zeiten: Sportlich und finanziell geht es dem Traditionsverein schlecht, an seiner Spitze droht ein wilder Machtkampf. Zumindest der fällt jetzt aber aus. Und das wird sich auch wirtschaftlich bemerkbar machen.

Der Präsident gibt auf, die Rettung steht bevor: Nach einem kurzen Machtkampf mit einer anonymen Investorengruppe hat Ingo Wellenreuther sein Amt beim Karlsruher SC niedergelegt - und den abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten damit wohl vor der Insolvenz bewahrt. Durch den Rücktritt des 60-Jährigen steht der Millionenzahlung des "Bündnis KSC" nämlich nichts und niemand mehr im Weg.

"Wer mich und meine Verbundenheit zum KSC kennt (...) weiß, dass mir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist", schrieb Wellenreuther einen Tag vor der geplanten Mitgliederversammlung. Zur Rettung seines KSC, den er seit 2010 als Präsident vertritt, blieb ihm aber keine andere Wahl: Das Konsortium aus regionalen Unternehmen hatte die Zahlung in Höhe von sechs Millionen Euro schließlich an den Abschied von Wellenreuther, gleichzeitig auch Beiratsvorsitzender der KSC Management GmbH, geknüpft.

Der nun erfolgte Schritt hatte sich abgezeichnet. Wellenreuther, der das "Angebot" selbst am 8. Mai publik gemacht hatte, zeigte sich nur drei Tage später bereits "gesprächsbereit". Weitere drei Tage darauf nahm er "nach reiflicher Überlegung und auch mit Rücksicht auf meine Familie" seinen Hut.

"Zehn bewegende Jahre"

Der KSC, der als Aufsteiger derzeit den vorletzten Tabellenplatz belegt, kämpft wegen der Corona-Krise um die Vermeidung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Am Freitag sollte hierfür bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung die Zustimmung der Vereinsmitglieder eingeholt werden. Dies dürfte aufgrund der Versprechen vom "Bündnis KSC" nun aber hinfällig sein.

Der Weg für einen Neustart ist also frei, Wellenreuther hatte innerhalb und außerhalb des Vereins ohnehin nicht mehr die ganz große Unterstützung. Zwar war der CDU-Politiker und Bundestagsabgeordnete im vergangenen Oktober im Amt bestätigt worden, das Ergebnis war aber schon damals sehr knapp gewesen. "Insgesamt waren es zehn bewegende Jahre, in denen ich sicherlich auch einige falsche Entscheidungen getroffen habe", schrieb der scheidende Präsident in seiner 373 Wörter langen Erklärung auf der KSC-Internetseite.

In dieser hob er auch die positiven Aspekte seiner Amtszeit hervor, unter anderem den aktuellen Umbau des Stadions. "Mit der Errichtung und Fertigstellung des Stadions, für das ich fast 15 Jahre leidenschaftlich gekämpft habe, wird der Grundstein für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg des KSC gelegt sein", schrieb Wellenreuther: "Ich wünsche dem KSC für die Zukunft nur das Beste." Er selbst hat mit seinem Rücktritt alles getan, was er dafür tun konnte.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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