Völler schwärmt & warnt Spieler Wück bittet Bundesliga um Vertrauen für U17-Weltmeister
03.12.2023, 07:20 Uhr
Der spektakulär herausgespielte WM-Titel der deutschen U17 macht Lust auf mehr. Der Weg zu Hoffnungsträgern für die A-Nationalelf ist aber noch weit. Bundestrainer Christian Wück appelliert flammend an die Vereine, DFB-Direktor Rudi Völler dagegen an die Spieler.
Nach dem emotionalen WM-Titel für die U17-Nationalmannschaft sieht Trainer Christian Wück große Chancen für eine hoffnungsvolle Generation. "Jetzt liegt es an den Klubs, es liegt wirklich an der Fußballlandschaft, diesen Jungs die Möglichkeit zu geben, in der 1., 2. oder 3. Liga zu spielen", sagte er nach dem Triumph. "Wir müssen in Deutschland Wege gehen, den deutschen Talenten Spielzeit zu verschaffen. Dazu gehört auch Vertrauen."
Die U17-Nationalmannschaft hatte zuvor durch ein spektakuläres 4:3 im Elfmeterschießen den WM-Titel gegen Frankreich gewonnen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden. Erstmals ist damit eine Mannschaft in dieser Altersklasse Europa- und Weltmeister geworden. "Dieser Jahrgang hat genug Talent, um durchzustarten", sagte Wück. Das kann sich auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler vorstellen. "Oftmals sind es ja genau diese Jahrgänge, die dann viele Jahre später Karriere machen", sagte Völler bei RTL. "Wenn sie so weiterarbeiten und sich weiter verbessern, können sie auch irgendwann mal A-Nationalspieler werden. Das ist noch ein langer Weg."
"... dann haben viele eine große Karriere vor sich"
Oft habe er das aber schon erlebt, sagte Völler. "Wenn sie fit bleiben und gut beraten werden - auch das ist immer wichtig im Fußball - dann haben viele eine ganz große Karriere vor sich." Die Art und Weise, wie das Team auftrat, beeindruckende aber auch Völler: "Das ist genau die richtige Mischung und der Mix, den jeder braucht. Sie haben gezeigt, was es bedeutet, fußballerisch und spielerisch zu überzeugen und bis zum Umfallen zu fighten nach dem Platzverweis. Da ziehe ich absolut den Hut vor."
Wück betonte, dass man Probleme im Übergangsbereich habe, weil Talente dort nicht genügend Spielzeit bekämen. "Da müssen sich der Verein und die deutsche Fußballlandschaft hinterfragen", sagte der 50-Jährige. "Leidtragende sind der Verband, die A-Nationalmannschaft und die U21." Beim aktuellen Jahrgang habe man sich auf die deutschen Tugenden konzentriert. "Dass wir immer noch Klasse und individuelle Stärke im Team haben, sieht man an Paris Brunner und Finn Jeltsch", nannte Wück namentlich den Dortmunder und den Nürnberger. "Ich könnte aber alle aufzählen auf den unterschiedlichen Positionen."
Von dem Erfolg zeigte sich auch Julian Nagelsmann beeindruckt. "Natürlich versuchen wir, daran anzuknüpfen. Es war ein für die U17 sehr emotionales Turnier, das haben viel Menschen in Deutschland auch geguckt", sagte der Bundestrainer. Das Team habe "vor allem auch gegen Widerstände angekämpft".
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa