Aufregung beim Gladbach-Sieg Schlag ins Gesicht: VAR-Einsatz empört Trainer
07.11.2022, 11:34 Uhr (aktualisiert)
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck prüft per Videobeweis.
(Foto: David Inderlied/dpa)
Was für ein Comeback von Gladbachs Jonas Hofmann. Früh trifft der Nationalspieler beim erlösenden Sieg gegen den VfB Stuttgart. Begleitet wird das Spiel indes von einem Schlag des Borussen Ramy Bensebaini in das Gesicht seines Gegenspielers und folgenden, erneuten VAR-Diskussionen.
Mal wieder hat ein Einsatz des Videoschiedsrichters in der Fußball-Bundesliga für reichlich Wirbel gesorgt. Und mal wieder ärgerten sich Trainer darüber, dass er sich überhaupt eingeschaltet hatte. Darüber waren sich Daniel Farke von Borussia Mönchengladbach und Michael Wimmer vom VfB Stuttgart nach dem 3:1 (2:1) der Rheinländer am Freitag erstaunlicherweise immerhin einig.
Auslöser war ein Hieb von Gladbachs Ramy Bensebaini ins Gesicht von Stuttgarts Waldemar Anton nach rund 15 Minuten. "Da gibt es keine zwei Meinungen. Das war eine klare Rote Karte", schimpfte Anton auch nach dem Spiel noch. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck sah das anders und zeigte Bensebaini wegen einer vermeintlichen Unsportlichkeit die Gelbe Karte. "Wie kann man da Gelb geben?", fragte Anton verärgert. "Das ist ja Wahnsinn, unglaublich." Auch Wimmer befand, dass "sich die Gladbacher da nicht über eine Rote Karte hätten beschweren können".
In der Tat schritt Videoschiedsrichter Tobias Welz ein und zitierte Jöllenbeck vor den Monitor. Doch der blieb bei seiner Meinung. Dass das Spiel dafür etliche Minuten unterbrochen wurde, brachte anschließend aber beide Trainer auf die Palme. "Ich habe immer gelernt, dass der VAR einschreiten soll, wenn es sich um eine klare Fehlentscheidung handelt. Wenn der Schiedsrichter aber trotzdem bei seiner Meinung bleibt, dann spricht das doch für sich", sagte Farke und auch Wimmer stimmte vehement zu: "Wenn der VAR eingreift, muss eine klare Fehlentscheidung vorliegen. Das war offenbar nicht der Fall."
Das Team von Farke feierte auch dank des schnellen Comeback-Tores von Nationalspieler Jonas Hofmann in der vierten Minute einen befreienden Sieg. "So kann man natürlich starten. Gerade, wenn man von einer Verletzung zurückkommt, tut das unheimlich gut", sagte Hofmann bei DAZN. Vor 53.178 Zuschauern traf danach erneut Torjäger Marcus Thuram (25.) für die Borussen. In der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte der kurz zuvor für Hofmann eingewechselte Patrick Herrmann für den Schlusspunkt. Durch den Erfolg sprangen die Borussen zum Auftakt des 13. Spieltags auf Tabellenplatz sieben. "Wenn man gewinnt, macht alles immer ein bisschen mehr Spaß", sagte Gladbachs Kapitän Christoph Kramer. Die Schwaben, für die Tiago Tomás (35.) erfolgreich war, warten weiter auf den ersten Auswärtssieg in diesem Jahr. Das Team bleibt als 15. in Abstiegsnot.
(Dieser Artikel wurde am Samstag, 05. November 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, tno/dpa