Erste Medaille für Deutschland Althaus fliegt knapp an Gold vorbei

Sie holt die erste Medaille für das deutsche Team bei den Olympischen Spielen: Katharina Althaus gewinnt im Skispringen von der Normalschanze Silber. Die 25-Jährige führt nach dem ersten Durchgang und muss sich nur Ursa Bogataj aus Slowenien geschlagen geben.

Katharina Althaus hat Olympia-Silber im Skispringen gewonnen und dem deutschen Team damit die erste Medaille bei den Winterspielen in China beschert. Die 25-Jährige musste sich nur der Slowenin Ursa Bogataj geschlagen geben. Bronze sicherte sich Nika Kriznar ebenfalls aus Slowenien. Althaus sprang von der Normalschanze in Zhangjiakou 105,5 und 94 Meter weit. Am Ende trennte sie 2,2 Punkte von Gold - etwa ein Meter. "Ich bin mega stolz und freue mich mega", sagte Althaus. "Im ersten Moment habe ich mich ein bisschen geärgert, weil mein Sprung nicht so gut war. Dann habe ich mich aber gefreut."

Die Oberstdorferin war als Favoritin auf eine Medaille in den Wettkampf gestartet und lag nach dem ersten Durchgang in Führung. Im Gesamtweltcup liegt sie auf Rang zwei. Die führende Marita Kramer aus Österreich konnte wegen einer Corona-Infektion nicht nach Peking reisen.

Als zweitbeste Deutsche landete Juliane Seyfarth bei Temperaturen von 13,5 Grad unter Null auf dem ordentlichen 19. Platz. Die 31-Jährige dürfte damit auch gute Karten für einen Start im Mixed am Montag haben. "Für mich war es positiv, ich bin ganz zufrieden", sagte Seyfarth. Dicht hinter ihr folgten Selina Freitag und Pauline Heßler auf den Rängen 22 und 24.

Leer ging dagegen wieder einmal Sara Takanashi aus. Die Japanerin, die mit 61 Weltcupsiegen einen einsamen Rekord hält, musste sich mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Die 25-Jährige wartet damit weiter auf ihre erste Einzel-Goldmedaille bei einem Großereignis - auch bei Weltmeisterschaften hat sie trotz ihrer jahrelangen Dominanz noch nie gewonnen.

Schon am Montag geht's um nächste Medaille

Bei den vergangenen Spielen in Pyeongchang hatte Althaus hinter Maren Lundby Silber gewonnen. Weder die Norwegerin, die die komplette Saison auslässt, noch die formschwache Carina Vogt sind diesmal dabei. Althaus hat längst Vogts Rolle im deutschen Team übernommen. Die Allgäuerin ist seit Jahren die konstanteste deutsche Springerin und absolute Leistungsträgerin im Team von Bundestrainer Maximilian Mechler, der das Amt im Sommer von Andreas Bauer übernommen hat.

Nachdem es in der vergangenen Saison nicht so gut gelaufen war - keine deutsche Springerin schaffte es in einem Einzelweltcup auf das Podest - hat Althaus in diesem Winter zu alter Stärke zurückgefunden. Beim Weltcup in Lillehammer siegte sie, insgesamt sprang Althaus siebenmal auf das Podium. Bei wechselnden Winden und eisiger Kälte war in Zhangjiakou Nervenstärke gefragt. Althaus und ihre besten Konkurrentinnen aus Slowenien lieferten sich eine große Skisprung-Show vor fast leeren Rängen.

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Kramers Fehlen wollte Althaus nicht als Chance für sich selbst verstanden wissen. "Mir tut's unheimlich leid für sie, dass sie hier nicht mit uns springen kann", hatte sie bereits nach starken Trainingssprüngen gesagt. "Ich hoffe, sie bekommt ihre Chance in vier Jahren."

Schon am Montag hat Althaus die nächste Möglichkeit, eine weitere Medaille zu gewinnen. Gemeinsam mit einer Teamkollegin und zwei Springern aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher will sie dann im Mixed-Team angreifen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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