Kleine und dreckige Zimmer Deutsche beklagen "unzumutbare" Isolation

Tägliche Tests sind Pflicht.

Tägliche Tests sind Pflicht.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gibt es inzwischen mehr als 300 Coronafälle. Alle positiv getesteten müssen in Isolation, zumeist in speziellen Hotels. Die Kritik an den Bedingungen ist heftig, die Deutschen reden von zu kleinen Zimmern, die dreckig sind und kein Training ermöglichen.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bemüht sich beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und beim Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele in Peking um Verbesserungen der Quarantänebedingungen für seine drei positiv getesteten Athleten. Das Isolationszimmer des dreimaligen Olympiasiegers Eric Frenzel sei "unzumutbar", sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig. Der Nordische Kombinierer war bei seiner Anreise positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Frenzels Zimmer sei zu klein, um sich für die mögliche Rückkehr in den Wettbewerb in der zweiten Olympiawoche fitzuhalten. Auch die Sauberkeit ließe laut Schimmelpfennig zu wünschen übrig. "Uns ist wichtig, dass die Rahmenbedingungen in der Quarantäne gut sind", sagte Schimmelpfennig. "Wichtig ist dabei, dass die drei Athleten die Perspektive haben, in den Wettkampf zurückzukehren und sich körperlich darauf weiter vorbereiten zu können." Der Teamarzt der Nordischen Kombinierer, Pecher, sagte: "Gestern hat sich die Situation sehr schlecht dargestellt. Als ich die ersten Videos bekommen habe, war ich ein bisschen erstaunt", sagte der Arzt. Es habe sich nicht gerade um "ein Grand Hotel" gehandelt.

Frenzel ist wie sein Teamkollege Terence Weber, der sich aufgrund seines grenzwertigen CT-Werts in seinem Zimmer im Teamhotel isolieren konnte, und Eiskunstläufer Nolan Seegert symptomfrei. Den ersten Wettbewerb von der Normalschanze am Mittwoch werden beide Kombinierer verpassen. "Gesundheit geht eindeutig vor Goldmedaille, ich muss sie schützen", sagte Mannschaftsarzt Stefan Pecher.

Auch WLAN nur ungenügend

Seegert, den es als ersten deutschen Athleten in Peking erwischt hatte, wartet seit Tagen auf eine bessere Ausstattung in der Isolation. Ein stärkeres WLAN hat er mittlerweile bekommen, eine Lösung für "ein größeres Zimmer" mit Trainingsgeräten zeichne sich ab, sagte Schimmelpfennig.

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Alle positiv getesteten Athleten brauchen zwei negative Tests innerhalb von 24 Stunden oder drei Tests mit einem CT-Wert höher als 35, um die Quarantäne verlassen zu können. Ob sie dann wieder in die Wettbewerbe einsteigen, entscheidet sich in Absprache mit den Ärzten. Dabei gilt: "Safety first", sagte DOSB-Arzt Bernd Wolfarth: "Wenn die Quarantäne formal beendet ist, werden sie klinisch untersucht, und dann wägen wir im Einzelfall ab, wie das Return-to-play-Protokoll aussieht."

Schon bei den vorolympischen Testwettkämpfen hatten sich die deutschen Bobfahrer und Rodler über unzumutbare Bedingungen in Peking geklagt. "Diese kritischen Rückmeldungen haben wir beim IOC platziert und Optimierungsbedarf eingefordert", erklärte er. Offensichtlich wurden diese nur teilweise umgesetzt.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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