Keine Chance auf Medaillen Biathletinnen sammeln immerhin Staffel-Mut
13.02.2022, 12:09 Uhr
Denise Herrmann will mit der Staffel eine zweite Medaille.
(Foto: dpa)
Medaillen sind für die Deutschen nicht drin, das wissen sie bereits vor dem Start der Biathlon-Verfolgung. Es geht um Schadensbegrenzung nach dem schlechtesten Sprint-Ergebnis bei Olympischen Spielen. Die gelingt - Denise Herrmann und Co. wollen in der Staffel neu angreifen.
Die Hypothek war zu groß, mehr als Schadensbegrenzung war für Olympiasiegerin Denise Herrmann und Co. nicht drin. Im ungewöhnlichen "Winterwunderland" Zhangjiakou hatten die deutschen Biathletinnen nach ihrem schlechtesten Sprint-Resultat bei Olympia mit der Medaillenvergabe erwartungsgemäß nichts zu tun, sammelten aber in der Verfolgung viel Selbstvertrauen für das Staffel-Rennen am Mittwoch (8.45 Uhr MEZ).
Die von Position 18 ins Rennen gestartete Vanessa Voigt kämpfte sich nach einer guten Schießleistung (1 Strafrunde) als beste Deutsche über 10 Kilometer auf Rang zwölf vor. Franziska Preuß (1) verbesserte sich um 15 Plätze auf Rang 15, Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann kam nach drei Strafrunden auf Platz 17. Die größte Aufholjagd gelang Vanessa Hinz, die 34 Plätze gutmachte und auf Rang 21 einlief.
An der Spitze zeigte Sprint-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland die nächste Gala-Vorstellung, die Norwegerin verteidigte ihren Vorsprung souverän und gewann bereits ihr drittes Gold. Auch mit der Mixed-Staffel hatte die elfmalige Weltmeisterin triumphiert, im Einzel war sie außerdem Dritte geworden.
Silber ging mit großem Rückstand an die Schwedin Elvira Öberg (3 Strafrunden/+1:36,5 Minuten) vor Tiril Eckhoff (Norwegen/3/+1:48,7). Die nach dem letzten Schießen noch auf Rang drei liegende Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold musste nach einem Einbruch auf der Schlussrunde von Betreuern gestützt aus dem Zielbereich geleitet werden.
Voigt stürzt vor Strafrunde
Aufgrund des historisch schwachen Sprints waren die deutschen Athletinnen mit minimalen Medaillenchancen in die Verfolgung gegangen. Herrmann hatte einen gewaltigen Rucksack von 1:45 Minuten Rückstand, Voigt startete als beste Deutsche 14 Sekunden früher ins Rennen.
Auch das ungewohnte Schneetreiben in Zhangjiakou - Niederschläge in der trockenen Region sind extrem selten - stellte die Materialverantwortlichen vor eine knifflige Aufgabe. Schließlich bedeckte nun Neuschnee die mit Kunstschnee präparierten Loipen, auch die Temperaturen von rund zwölf Grad unter Null waren deutlich niedriger als noch an den Vortagen.
Die 24 Jahre alte Voigt, die in China erstmals Winterspiele bestreitet, blieb trotz eines Sturzes beim Einlaufen in ihre einzige Strafrunde nach dem ersten Liegendanschlag cool. Bei Herrmann verhinderten zwei Fehler im letzten Stehendschießen einen noch größeren Sprung nach vorne.
Quelle: ntv.de, ara/sid