Schlechte Arbeitsbedingungen und beengte Wohnverhältnisse sorgen 2020 für zahlreiche Corona-Ausbrüche in Fleischbetrieben. Deshalb gelten in Deutschland seit Neujahr strengere Regeln. Tage, bevor die Regelung in Kraft tritt, bricht das Virus in NRW erneut aus.
Fleischlose Ernährung liegt hierzulande im Trend, das beweist auch der zunehmende Erfolg von alternativen Produkten. Doch der bewusste Konsum bringt noch keine Kehrtwende, geht aus dem nun vorgelegten "Fleischatlas" hervor. Denn weltweit steigt der Fleischverzehr, mit schwerwiegenden Folgen.
Die USA am Rande von Krieg und Revolution, Beirut in Trümmern, Terror und Amok in Österreich und Deutschland: Über die Corona-Krise hinaus ist 2020 ein Jahr verheerender Ereignisse. Immer wieder gehen Videos um die Welt, die erschütternde Szenen dokumentieren und die Macht bewegter Bilder entfalten.
Die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sind nicht zuletzt durch Corona-Ausbrüche in letzter Zeit immer wieder als unzureichend diskutiert worden. Nun hat der Bundestag strengeren Regeln in der Branche zugestimmt. Darunter ein Verbot von Werkverträgen und größtenteils auch Leiharbeit.
Seit Tagen drängen Bauern bundesweit auf eine Erhöhung der Verkaufspreise für Schweinefleisch in Deutschlands Supermärkten. Nach Lidl gibt nun auch das Unternehmen Rewe nach und plant die Anhebung der Preise. Damit sind die Landwirte aber nicht zufrieden. Sie fordern einen grundsätzlichen Wandel.
Ein jubelnder Bauer ist eine rare Spezies. Doch in diesem Jahr kommt es für viele Landwirte knüppeldick. Wegen Corona bricht monatelang die Gastronomie und Hotellerie als Absatzmarkt weg. Die Schweinepest versiegelt lukrative Märkte. Und der Einzelhandel drückt die Preise.
Seit Wochen klagen Landwirte über Existenznöte und protestieren gegen die Billigpreise von Einzelhandelshandelsketten. In vielen Städten blockieren sie Zentrallager. Lidl reagiert darauf nun mit einer Preiserhöhung. Andere Discounter könnten nachziehen.
Das neue Gesetz gegen Werkverträge in der Fleischindustrie ist gerade beschlossen, da muss der Fleischgigant Tönnies einen neuen Ausbruch verkraften. Diesmal ist der zweitgrößte Standort in Sachsen-Anhalt betroffen. Die Behörden lassen den Schlachthof vorerst geöffnet.
Massenhafte Corona-Ausbrüche in deutschen Schlachthöfen offenbaren im Frühjahr die schlechten Arbeitsbedingungen in der Branche. Schnell folgt ein Gesetz gegen Ausbeutung der Leiharbeiter. Doch das liegt lange auf Eis, denn die Union sträubt sich gegen geplante Reformen - bis jetzt.
Mehrere Bundesländer kämpfen zurzeit mit Fällen von Geflügelpest. Nun trifft es auch einen größeren Legehennenbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern. Im schlimmsten Fall bleibt den Landwirten nur noch die vorzeitige Schlachtung.
Laut chinesischer Seuchenkontrollbehörde können Coronaviren selbst bei sehr niedrigen Temperaturen überleben. Nach einem Fund auf einer importierten gefrorenen Schweinshaxe aus Deutschland wird der Zoll nun bei Rindfleisch aus Südamerika fündig.
Vor vier Jahren grassiert die Geflügelpest in Deutschland. Monate später ist die Tierseuche eingedämmt. Anfang November dieses Jahres werden neue Fälle bei Wildtieren in drei norddeutschen Ländern bekannt. Nun hat das Virus einen Nutztierbetrieb erreicht.
Sieben von zehn Arbeitern in der Fleischindustrie gelten als prekär beschäftigt. Zu miesen Löhnen kommen fragwürdige Arbeitsbedingungen, gerade während der Corona-Krise. Der Beschluss eines Arbeitsschutzkontrollgesetzes drängt - doch der Bundestag verschiebt die Entscheidung.
Jedes Jahr sterben in Europa tausende Menschen, weil Antibiotika nicht anschlagen. Eine Studie stellt nun fest: Ein großer Teil des in der EU produzierten Geflügelfleisches ist mit multiresistenten Erregern belastet. Die meisten Keime finden die Forscher auf dem Fleisch einer deutschen Firma.
Fleischhersteller wollen sich die Bezeichnungen für ihre Produkte nicht "kapern" lassen: Wo "Wurst" oder "Schnitzel" draufsteht, soll auch Fleisch drin sein, so ihr Ansinnen. Ein entsprechendes Verbot für die Vermarktung von Fleischersatzprodukten scheitert aber im EU-Parlament.
2017 werden die Besitzer von J&F Investimentos festgenommen. Der Vorwurf: Bestechung. Millionen Dollar sollen an Beamte und Regierungsmitglieder in Brasilien geflossen sein. Das Verfahren endet für J&F mit einem Vergleich - der jedoch teuer wird.