SPD

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich. Von Sebastian Huld

Union und SPD haben sich auf ein 500 Milliarden Euro großes Sondervermögen für die Infrastruktur geeinigt, das der Konjunktur einen deutlichen Schub geben soll. Die Frage ist nun, wird es kommen und wenn ja, ob das Finanzpaket der Wirtschaft die erhofften Impulse gibt. Von Juliane Kipper

SPD und Union gehen im Ringen um Grundgesetzänderungen für eine massive Schuldenaufnahme deutlich auf die Grünen zu: Ein neuer Änderungsantrag nimmt gleich mehrere Forderungen der Grünen auf. CDU-Chef Merz umschmeichelt die Partei im Bundestag, doch die Grünen reagieren verhalten.

Die Zweidrittelmehrheit für die Milliarden-Schulden von Union und SPD wackelt weiter. Die Grünen wollen nach wie vor nicht zustimmen. Fraktionschefin Haßelmann fordert Änderungen am Plan.

• Video Haßelmann: Unions-Pläne sind "auf Wählertäuschung aufgebaut"

Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Verteidigung sieht das geplante Finanzpaket vor. Es soll die Grundlage für eine neue schwarz-rote Koalition sein. Doch die Parteien brauchen die Zustimmung von Grünen und FDP. Diese verweigern sie bislang. Dem designierten Kanzler Merz droht eine herbe Niederlage.

• Video Rehlinger: Brauchen kein Finanzpaket in kleinen Scheiben

Straffer Zeitplan, strikte Disziplin: Mit 16 Arbeitsgruppen geht Schwarz-Rot in die Koalitionsverhandlungen. Eine "Handreichung" verlangt von den SPD- und Unionsteilnehmern noch mehr: Verschwiegenheit und Professionalität. Das heißt etwa: keine Selfies.

• Video Alter Bundestag berät über Schuldenpaket von Schwarz-Rot

Eine Gruppe renommierter Wissenschaftler fordert einen parteiübergreifenden Beschluss für die Aufrüstung der Bundeswehr. Deutschland und Europa stünden vor historischen Umbrüchen. Eine Einigung von Union, SPD, Grünen und FDP ist allerdings bislang nicht gelungen.

• Video Munz: "Kreml braucht neuen Feind - und das sind die Europäer"

SPD und Union sollten sich schämen: Die heftig verspottete Öko-Partei muss den gröbsten Unfug der Bald-Koalitionäre bremsen. Ein Kommentar von Nikolaus Blome

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz machen Vertreter klar, dass sie keine Aufspaltung der von Union und SPD geplanten Finanzpakete zu Infrastruktur und Verteidigung wollen. Sie stellen sich damit gegen eine Forderung von Robert Habeck, dessen Partei eine Zustimmung zum Gesamtpaket ablehnt.

Die Grünen stellen sich bei den von Union und SPD geplanten Milliardeninvestitionen weiter quer. Robert Habeck macht den Parteien Vorwürfe und fordert Änderungen. CSU-Chef Markus Söder meint, es gehe nicht um Koalitionen, sondern um Verantwortung für das Land.

• Video Habeck wirft Merz-Union "zwei Lügen" vor