Dass der Atomausstieg für den Bund teuer wird, ist seit Längerem klar - unklar war bisher, wie teuer. Nun einigen sich Regierung und Energieversorger auf einen konkreten Betrag. Für entgangene Gewinne und verlorene Investitionen fließen mehr als zwei Milliarden Euro Entschädigung.
Am Standort des umstrittenen Kohlekraftwerks Moorburg soll Windenergie aus dem Norden in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Eine der größten Anlagen Europas ist geplant. Der Hamburger Hafen scheint dafür bestens geeignet, mehrere große Konzerne wollen sich beteiligen.
Nach nicht einmal fünf Jahren Betrieb geht das Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg von Vattenfall im nächsten Jahr vom Netz. Insgesamt lässt die Bundesnetzagentur noch weitere Werke abschalten. Das ist das Ergebnis einer Auktion.
Wegen des beschleunigten Atomausstiegs haben einige Kraftwerksbetreiber Anspruch auf Entschädigung. Doch die dafür formulierte Gesetzesänderung ist nach Ansicht der Verfassungsrichter in Karlsruhe teilweise "unzumutbar". Die Ausgleichszahlungen müssen nun noch einmal verhandelt werden.
Jahrelang kämpft das Land Berlin vergeblich um die Wiederverstaatlichung der Stromversorgung. Das könnte nun ein Ende haben. Denn obwohl Vattenfall zuletzt sogar einen Prozess gegen den Senat gewonnen hat, will der Netzanbieter plötzlich doch verkaufen.
Eigentlich sollte das umstrittene Hamburger Kohlekraftwerk Moorburg bis 2038 am Netz bleiben. Nun kündigt der Betreiber Vattenfall an, dass es im kommenden Jahr bereits stillgelegt werden könnte. Ob das geschieht, hängt von vielen Faktoren ab.
In gleich zwei Städten besetzten Klimaaktivisten Kohlekraftwerke. In Berlin-Moabit dringen etwa 20 Menschen auf ein Gelände von Vattenfall ein und erklimmen die Türme, in Mannheim sind es weit weniger.
Das letzte Atomkraftwerk soll in nicht einmal dreieinhalb Jahren in Deutschland vom Netz gehen. Schön und gut - doch damit ist der Ausstieg aus der umstrittenen Kernkraft noch lange nicht geschafft. In den kommenden Jahren wird es erst richtig heikel, wie ein Überblick zeigt.
Wenn der Straßenlärm für einen Moment verstummt, ist ein leises Brummen auf dem Vattenfall-Gelände in Berlin zu vernehmen. Tausende Bienen tummeln sich hier zwischen Straße und Kraftwerk. Den Trend zur Bienenhaltung haben mittlerweile auch Unternehmen für sich entdeckt. Doch hilft das den Insekten? Von Hedviga Nyarsik
Auf mehrere Milliarden Euro Schadenersatz verklagt der schwedische Energiekonzern Vattenfall die Bundesrepublik. Das könnte ein tiefes Loch in die Staatskasse reißen. Die Forderung ist seit Verfahrensbeginn deutlich gestiegen.
Das Betreiben von Stromnetzen ist lukrativ. Die Einnahmen sind meist über Jahrzehnte gesichert. Nun erleidet Vattenfall in der Hauptstadt einen herben Rückschlag. Der Senat vergibt 35.000 Kilometer Leitung an einen Landesbetrieb.
Mehr als 30 Stunden müssen Tausende Haushalte im Berliner Stadtteil Köpenick ohne Strom auskommen. Erst am späten Abend ist der Stadtteil wieder komplett am Netz. Vattenfall hat den Schuldigen für die massive Störung bereits ausgemacht.
Mehr als 30.000 Berliner Haushalte im Stadtteil Köpenick sind weiterhin ohne Strom. Grund dafür ist ein angebohrtes Kabel. Auch Kitas und Schulen müssen deshalb teilweise geschlossen bleiben. Stromversorger Vattenfall hat größere Probleme, den Schaden zu beheben.
Mehr als 30.000 Haushalte sitzen in Berlin-Köpenick im Dunkeln. Schuld ist eine Bohrung an der baufälligen Salvador-Allende-Brücke. Neben der Stromversorgung ist auch das Telefonnetz und der Verkehr beeinträchtigt.
Durch den Atomausstieg werden zahlreiche Investitionen Vattenfalls in deutsche Atomkraftwerke obsolet. Der Energiekonzern fordert Schadensersatz in Milliardenhöhe von der Bundesregierung - die nun aber an der Neutralität des zuständigen Schiedsgericht zweifelt.