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Konzern will investieren Vattenfall setzt weiter auf den deutschen Markt

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Vattenfall hat hierzulande nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Kunden.

Vattenfall hat hierzulande nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Kunden.

(Foto: picture alliance / Schoening)

Trotz gesunkener Strompreise verdient der schwedische Versorger im vergangenen Jahr ordentlich Geld. Mit den Einnahmen aus Verkäufen - etwa des Berliner Fernwärmenetzes oder drei Windparkprojekten - will das Unternehmen weiter investieren. Der steigende Strombedarf sei eine große Chance.

Der schwedische Versorger Vattenfall will nach einem profitablen Jahr weiter intensiv in die Energiewende investieren. Mit strategischen Verkäufen wie des Berliner Fernwärmenetzes stärke Vattenfall seine Bereitschaft für Investitionen, erklärte Konzernchefin Anna Borg. Die Energiewende bringe große Investitionsmöglichkeiten mit sich, und Vattenfalls Investitionsplan für die kommenden zwei Jahre belaufe sich auf umgerechnet gut 5,7 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr konnten die Schweden trotz gesunkener Strompreise und eines weiter unruhigen Marktes klar im Plus beenden. Das bereinigte Betriebsergebnis sank im Jahresvergleich zwar um mehr als ein Drittel auf 20 Milliarden Kronen. Das aber lag vor allem an den um durchschnittlich 60 Prozent niedrigeren Strompreisen in den Vattenfall-Märkten. Unter dem Strich stand dennoch ein Gewinn von knapp 10,4 Milliarden Kronen (915 Millionen Euro). Der Jahresumsatz stieg um mehr als ein Fünftel auf rund 290 Milliarden Kronen.

Borg sprach von einem guten Ergebnis. "Es zeigt auch die finanzielle Stabilität, die wir wahren müssen, um auch unser hohes Investitionstempo zu halten", sagte sie. Vattenfall hatte sich im Dezember mit dem Land Berlin auf den Verkauf des Fernwärmenetzes der Bundeshauptstadt geeinigt. Das Land kauft das Netz für rund 1,6 Milliarden Euro. Der Energiekonzern RWE hatte ebenfalls im Dezember mitgeteilt, drei Windparkprojekte vor der Ostküste Englands im Wert von umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro von Vattenfall zu übernehmen.

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Darüber hinaus hat Vattenfall eine Absichtserklärung zu einer Partnerschaft mit dem deutschen Chemieriesen BASF hinsichtlich der Windprojekte Nordlicht 1 und 2 nördlich von Borkum unterzeichnet. Mit knapp der Hälfte des dort erzeugten Stroms will BASF insbesondere seinen Standort in Ludwigshafen versorgen.

Deutschland bleibe auch nach dem Verkauf des Berliner Wärmenetzes ein Kernmarkt für Vattenfall, gerade bei der Wind- und Solarstromproduktion, sagte Borg. Der Konzern habe in der Bundesrepublik eine große und wachsende Kundenzahl von mehr als fünf Millionen Privatkunden und sehe angesichts des wachsenden Strombedarfs viele Investitionsmöglichkeiten. Im Geschäftsbericht stellte Borg fest: "Vattenfall wird weiterhin ein wichtiger Akteur bei der deutschen Energiewende sein."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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