Wirtschaft

Insolvente Kryptobörse Bahamas liefern FTX-Gründer an die USA aus

Bankman-Fried verzichtet auf eine Anfechtung der Auslieferung.

Bankman-Fried verzichtet auf eine Anfechtung der Auslieferung.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Kryptobörse FTX ist insolvent, und viele Kunden fürchten um ihr Geld. In diesem Zusammenhang wirft die US-Börsenaufsicht Gründer Bankman-Fried Betrug vor. Nach der Verhaftung des 30-Jährigen auf den Bahamas soll nun die Auslieferung an die USA folgen.

Der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX soll an die USA ausgeliefert werden. Sam Bankman-Fried werde von den Bahamas in die Vereinigten Staaten gebracht, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Karibikstaats mit. Der 30-Jährige habe auf sein Recht verzichtet, die Auslieferung anzufechten.

Bankman-Fried war am 12. Dezember auf Bitten der US-Behörden auf den Bahamas festgenommen worden. In den Vereinigten Staaten droht ihm eine lange Haftstrafe. Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Finanzmanager wegen Betrugs angeklagt. Die Behörde beschuldigt Bankman-Fried, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und deren Gelder veruntreut zu haben. Es geht um mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar (mehr als 1,7 Mrd Euro).

Bankman-Frieds FTX-Konzern war wegen enormer Mittelabzüge im Zusammenhang mit Liquiditätssorgen kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Der 30-Jährige, der in der Kryptobranche nur SBF genannt wird, hatte wie kein anderer den Aufstieg von Kryptowährungen hin zu einer vermeintlich seriösen Investition verkörpert. Noch vor wenigen Monaten zierte er Titelseiten von US-Wirtschaftsblättern wie "Fortune".

Der Insolvenzverwalter von FTX, John Ray, führte das Debakel der Kryptobörse darauf zurück, dass in dem Unternehmen "eine sehr kleine Gruppe von äußerst unerfahrenen und ungebildeten Personen" alle wichtigen Entscheidungen traf. "Noch nie in meiner Laufbahn habe ich ein derartiges Versagen der Unternehmenskontrollen auf allen Ebenen einer Organisation erlebt, angefangen beim Fehlen von Jahresabschlüssen bis hin zum völligen Fehlen jeglicher interner Kontrollen oder einer wie auch immer gearteten Unternehmensführung", sagte er bei einer US-Kongressanhörung.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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