"Wollen mehr ausbilden" Bahn will 21.000 Mitarbeiter einstellen
16.01.2022, 13:03 Uhr
Die Deutsche Bahn sucht 770 Fahrdienstleiter und jeweils etwa 740 Elektroniker und Lokführer.
(Foto: picture alliance / blickwinkel/W. G. Allgoewer)
Trotz schwieriger Pandemie-Jahre plant die Deutsche Bahn personell aufzustocken. Mehr als 20.000 Mitarbeiter sollen zu den bereits 220.000 Angestellten dazukommen. Zudem steht dieses Jahr ein weiteres großes Projekt an.
Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr mindestens 21.000 Mitarbeiter einstellen, wie ein Unternehmenssprecher einen entsprechenden "Bild"-Bericht bestätigte. So sucht der Staatskonzern bei den Ausbildungsberufen demnach rund 770 Fahrdienstleiter und jeweils etwa 740 Elektroniker und Lokführer.
Unter den 21.000 neuen Mitarbeitern seien insgesamt 5200 Azubis. "Wir spüren, dass der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt weiter anzieht und werden auch deshalb noch mehr ausbilden und qualifizieren", sagte Bahn-Vorstand Martin Seiler dem Blatt.
Im vergangenen Jahr stellte die Bahn 22.000 Mitarbeiter ein. Das Unternehmen verliert allerdings jedes Jahr Tausende Angestellte vor allem aus Altersgründen. So gibt es einen jährlichen Bedarf von etwa neuen 2000 Lokführern. Unterm Strich wuchs die Mitarbeiterzahl in Deutschland insgesamt im vergangenen Jahr um 2000 nach einem Plus von 5000 im Vorjahr. Der Konzern beschäftigt allein in Deutschland etwa 220.000 Menschen.
"Wir gründen eine Schienen-Hanse"
Zudem hat die Bahn für 2022 weitere große Pläne. Das Unternehmen schloss mit fünf Bundesländern ein Bündnis für den schnelleren Schienenausbau ab. Insgesamt sollen bis 2030 mehr als 30 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur des Nordens fließen, erklärte die Bahn. Über Bundesländergrenzen hinweg sollen Neu- und Ausbauprojekte gefördert und beschleunigt, die vorhandene Infrastruktur robuster sowie der Fern-, Nah- und Güterverkehr gestärkt werden. Übergeordnetes Ziel sei es, mehr Fahrgäste und Güterverkehre für das Verkehrsmittel Schiene zu gewinnen und damit das Klima zu schützen.
"Wir gründen eine Schienen-Hanse", erklärte Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla vor wenigen Tagen. Eine derart starke Allianz aus fünf Bundesländern und der Bahn sei einzigartig für den Schienenausbau in Deutschland. Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit plane man künftig "effektiver, schneller und gesamthafter". Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann betonte, die Schieneninfrastruktur müsse nicht nur für den internationalen Fernverkehr ausgebaut werden, "sondern insbesondere für die Pendler im Nahverkehr". Auch müsse mehr Güterverkehr auf der Schiene rollen.
Im Fokus der Absichtserklärung steht den Angaben zufolge neben der Investitionsoffensive von mindestens 30 Milliarden Euro bis 2030 ein gemeinsamer Maßnahmenkatalog, die Verabredung einer Planungsbeschleunigung und ein verbessertes Baustellenmanagement, damit die Züge trotz vieler Baustellen weiter fahren könnten. Im Sommer sollen laut Bahn erste konkrete Ergebnisse präsentiert werden.
Quelle: ntv.de, hny/dpa/dj