Wirtschaft

Goldman Sachs verdient weniger Bank of America übertrifft Erwartungen

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"Wir haben Kunden und Konten in allen Geschäftsbereichen hinzugewonnen", teilt die Bank zum Sommer-Geschäft mit.

"Wir haben Kunden und Konten in allen Geschäftsbereichen hinzugewonnen", teilt die Bank zum Sommer-Geschäft mit.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Serie über den Erwartungen liegender Bankenzahlen in den USA setzt sich fort. Die Bank of America verdient im Sommer dank hoher Zinserträge mehr. Allerdings warnt die Bank bereits, dass sich die Wirtschaft verlangsamt und die Verbraucher wohl knausriger werden würden.

Steigende Zinseinnahmen haben auch bei der Bank of America (BoA) die Geschäfte im Sommer angeschoben. Der Gewinn binnen Jahresfrist um rund zehn Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar zu, wie die zweitgrößte US-Bank mitteilte. Völlig anders verlief der Sommer derweil für die führende US-Investmentbank Goldman Sachs. Wegen hoher Abschreibungen brach das Ergebnis ein. Der Gewinn schrumpfte um rund ein Drittel auf knapp 2,1 Milliarden Dollar.

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"Wir haben Kunden und Konten in allen Geschäftsbereichen hinzugewonnen", erklärte BoA-Konzernchef Brian Moynihan. "Wir taten dies in einer gesunden, aber sich verlangsamenden Wirtschaft, in der die Ausgaben der US-Verbraucher zwar noch über dem Vorjahr liegen, sich aber weiter abschwächen." Pro Aktie wurden 90 Cent verdient.

Wie auch andere Institute profitierte die Großbank zwischen Juni und Ende September von den kräftig gestiegenen Zinsen in den USA. Die Nettozinserträge des breit aufgestellten Finanzkonzerns nahmen um vier Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar zu. Die Bank of America baute ihre Gesamterträge auf 25,2 Milliarden Dollar aus. Belastend wirkte sich eine höhere Risikovorsorge aus: Für ausfallgefährdete Kredite legte die Bank 1,1 Milliarden Dollar zur Seite nach 0,9 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

Insgesamt aber übertraf der Finanzriese mit höheren Einnahmen im Investmentbanking und in der Handelssparte die Erwartungen der Wall Street und trotzte damit einer branchenweiten Flaute. Die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking stiegen um zwei Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar, während die Erträge im Handel um acht Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar kletterten.

Goldman Sachs baut weiter um

Bei Goldman Sachs setzt Konzernchef Solomon auf die strategische Ausrichtung der Geschäfte. "Wir erzielen weiter signifikante Fortschritte bei der Umsetzung unserer strategischen Prioritäten und sind zuversichtlich, dass die Arbeit, die wir jetzt leisten, uns eine viel stärkere Plattform für 2024 verschafft", erklärte er. Pro Aktie verdiente die Bank 5,47 Dollar - mehr als erwartet.

Goldman Sachs
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Nach einem missglückten und kostspieligen Vorstoß in das Geschäft mit Privatkunden, der in den vergangenen drei Jahren mit Verlusten von rund drei Milliarden Dollar verbunden war, legt der Solomon den Fokus wieder auf das angestammte Investmentbanking und Handelsgeschäft. Als weiteren Wachstumsbereich hat Goldman Sachs die Vermögensverwaltung ausgemacht.

Die Abschreibungen auf die Plattform GreenSky, die Verbraucherkredite für Hausrenovierungen vermittelt, sowie Wertberichtigungen bei Immobilien-Investments summierten sich im dritten Quartal auf 864 Millionen Dollar. Inzwischen wurde GreenSky an ein Konsortium von Investmentfirmen verkauft.

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Die Erträge in der Vermögensverwaltung gingen im Sommerquartal um 20 Prozent auf 3,23 Milliarden Dollar zurück. Insgesamt sanken die Nettoerträge um ein Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar. Etwas besser lief es im Sommer im Investmentbanking. Die Gebühreneinnahmen in dem Geschäft lagen mit 1,55 Milliarden Dollar in etwa auf Vorjahresniveau. Das Anleihe-Emissionsgeschäft zog leicht an und auch im Geschäft mit Börsengängen lief es wieder ein Stück weit besser. Goldman Sachs war zuletzt bei hochkarätigen Börsengängen wie dem Chipentwickler Arm Holdings und dem Lebensmittellieferdienst Instacart involviert.

Bereits am Freitag hatten die US-Finanzriesen JP Morgan und Wells Fargo Gewinnsprünge vermeldet, auch sie beflügelt durch florierende Erträge im Kreditgeschäft. Auch die Citigroup erhöhte nach zuletzt eher mageren Quartalen ihren Quartalsgewinn leicht.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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