Wirtschaft

Branche fordert Förderung Baugenehmigungen kommen nicht aus dem Tief

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Die Baugenehmigungen von Januar bis April lagen 21 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.

Die Baugenehmigungen von Januar bis April lagen 21 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.

(Foto: dpa)

Hohe Kosten und Kreditzinsen plagen die Baubranche. Auch wenn diese langsam Licht am Ende des Tunnels sieht, bleibt die Zahl der Baugenehmigungen weit hinter dem Vorjahr zurück. In den ersten vier Monaten fällt deren Zahl um ein Fünftel niedriger aus.

Der Wohnungsbau in Deutschland kommt nicht in Schwung. Auch im April lag die Zahl der Baugenehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bei Neubauten zählten die Wiesbadener Statistiker in dem Monat 14.300 Einheiten. Das waren 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Baugenehmigungen inklusive Umbauten lagen mit 17.600 ebenfalls um 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Bauvorhaben haben sich wegen des kräftigen Anstiegs der Kreditzinsen und gestiegener Baukosten in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert. Seit Monaten geht es bei den Baugenehmigungen bergab. Verbände der Bau- und Immobilienbranche dringen angesichts des Wohnungsmangels gerade in Ballungsräumen auf mehr staatliche Förderung.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe bezeichnete die Entwicklung als einen regelrechten Absturz. Ein Ende der Abwärtsspirale ist laut Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa nicht absehbar. "Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter", sagte er laut einer Mitteilung. "Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen."

Stimmung in Branche hellt sich auf

Zuletzt hellte sich die Stimmung in der Baubranche laut einer Umfrage des Münchner IFO-Instituts allerdings auf. Im Wohnungsbau sei das Geschäftsklima "deutlich angestiegen", teilte das IFO am Montag mit. Die Mehrheit der Firmen bleibe aber pessimistisch. Auch im Tiefbau habe sich das Geschäftsklima "merklich" gebessert. "Der Weg zur Erholung ist aber noch lang", erklärte IFO-Experte Klaus Wohlrabe.

Von Januar bis einschließlich April gaben die Behörden nach Angaben des Bundesamtes grünes Licht für 57.100 Neubauwohnungen - fast ein Viertel (23,7 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich sank in den vier Monaten die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser: um fast ein Drittel (32,5 Prozent) auf 12.300 Einheiten. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, war ein Minus von einem Fünftel (20,2 Prozent) auf 38.500 Wohnungen zu verzeichnen.

Einschließlich des Umbaus von Wohnungen summierten sich die Genehmigungen von Januar bis April auf 71.100 Wohnungen. Das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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