Spätestens Mitte 2016 selbständig Bayers Kunstoffsparte heißt bald Covestro
01.06.2015, 14:47 Uhr
Bayer wird sich ganz auf die Bereiche Pharma und Agrar konzentrieren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Abspaltung der bislang als "MaterialScience" firmierenden Kunstoffsparte des Bayerkonzerns geht voran. Inzwischen hat das Kind einen Namen - mit tiefschürfender Bedeutung.
Bayer will seine Kunststoffsparte MaterialScience unter dem Namen Covestro an die Börse bringen. Ab 1. September werde das Geschäft bereits unter diesem Namen firmieren, teilte der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern mit. Die künftige Eigenständigkeit werde MaterialScience größere Flexibilität schaffen, seine Geschäftsziele zu verfolgen, erklärte der Vorstandschef der Kunststoffsparte und designierte Covestro-Chef Patrick Thomas.
Als selbstständiges Unternehmen wird Covestro der viertgrößte Anbieter in Europa hinter BASF, LyondellBasell und Evonik sein. Im vergangenen Jahr erzielte die Sparte einen Umsatz von über 11,6 Milliarden Euro.
Der Konzern erläuterte auch, wie der Name Covestro entstanden sei. Es handle sich um eine Kombination von Begriffen, die die Identität des neuen Unternehmens reflektierten, hieß es. Die Buchstaben C und O kommen demnach von "Collaboration" (Zusammenarbeit), und VEST (von investieren). Sie sollen den Angaben zufolge zum Ausdruck bringen, dass das Unternehmen mit seinen modernen Produktionsanlagen bestens aufgestellt ist. STRO ist abgeleitet vom englischen Wort "strong" und soll zeigen, dass die Firma stark ist - stark auf dem Gebiet der Innovation, stark im Markt und mit einer starken Mannschaft. "Covestro steht für eine mutige neue Richtung und vielversprechende Zukunft als innovationsgetriebenes Polymer-Unternehmen", erklärte Thomas.
Spin-Off oder IPO möglich
Bayer bekräftigte erneut, MaterialScience bis spätestens Mitte 2016 an den Aktienmarkt führen zu wollen. Konzernchef Marijn Dekkers hält sich dafür noch verschiedene Türen offen. In Betracht kommen eine Abspaltung (Spin-Off) oder eine Neuemission (IPO), wobei der Vorstand schon Präferenzen für einen klassischen Börsengang geäußert hatte. Eine Entscheidung dazu soll in den zweiten Jahreshälfte fallen.
Parallel zur Trennung der Kunststoffsparte, die der Vorstand im vergangenen September angekündigt hatte, will Bayer seine vollständige Ausrichtung auf das Gesundheitsgeschäft und die Agrarchemie vorantreiben.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa