Notenbank hat bereits reagiertBritische Inflation erreicht 30-Jahreshoch

Der Preisauftrieb in Großbritannien wird immer stärker. Im Dezember steigen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,4 Prozent. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Erhebung 1992.
Die Verbraucherpreise in Großbritannien stiegen im Dezember so stark wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr, was auf Unterbrechungen in der Versorgungskette und höhere Energiekosten zurückzuführen ist. Wie das Statistikamt mitteilte, erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach einem Anstieg von 5,1 Prozent im November.
Die jährliche Inflationsrate im Dezember ist die höchste seit März 1992. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg um 5,2 Prozent erwartet. Die Lebensmittelpreise stiegen im Dezember im Jahresvergleich um 4,5 Prozent und damit schneller als im November (2,4 Prozent).
Der Anstieg der Kraftstoffpreise verringerte sich den Daten zufolge von 23,2 Prozent im Vormonat auf 22,7 Prozent. Die Kerninflation, die die häufig schwankenden Kategorien Lebensmittel und Energie ausschließt, lag im Dezember bei 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit höher als im November (4,0 Prozent).
Ökonomen erwarten, dass die Verbraucherpreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden, insbesondere ab April, wenn die Preise für Versorgungsleistungen nach der Revision der Energiepreisobergrenze durch die britische Regulierungsbehörde voraussichtlich stark ansteigen werden.
Die Inflationsrate, die weit über dem Zielwert der Bank of England von zwei Prozent liegt, setzt die Verantwortlichen für die Geldpolitik unter Druck, Maßnahmen zu ergreifen, um den Preisanstieg zu zügeln. Die Befürchtung einer steigenden Inflation veranlasste die Bank of England im Dezember zu einer Zinserhöhung um 15 Basispunkte auf 0,25 Prozent, und Analysten rechnen mit einer weiteren Anhebung der Zinssätze im Februar.