Wirtschaft

Verzögert sich IPO um Monate? China überprüft Modehändler Shein vor Börsengang

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Shein wirbt mit günstiger Mode online um Kunden.

Shein wirbt mit günstiger Mode online um Kunden.

(Foto: REUTERS)

Ausländische Unternehmen werden vor dem Gang an die New Yorker Börse umfangreich geprüft. Kommt das Unternehmen aus China, wirft auch Peking noch einmal einen genaueren Blick hinter die Kulissen. Das kann dazu führen, dass der Börsengang platzt - ein Szenario, das auch Shein droht.

Vor dem geplanten Börsengang (IPO) in den USA muss sich der chinesische Online-Modehändler Shein einer Cybersicherheitsüberprüfung durch die mächtige Internetaufsicht des eigenen Landes unterziehen. Die Cyberspace Administration of China (CAC) prüft dabei, wie Shein mit Informationen über seine Mitarbeiter, Lieferanten und Partner in China umgeht und ob das Unternehmen diese Daten effektiv vor der Weitergabe ins Ausland schützen kann, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Peking sei überdies daran interessiert, welche Daten aus China Shein der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC offenlegen werde, wenn das Unternehmen eine Börsennotierung in New York anstrebe, sagten vertraute Personen der Nachrichtenagentur Dow Jones.

Die Cybersicherheitsüberprüfung verkompliziert die ohnehin umfangreiche Prüfung, die chinesische Firmen über sich ergehen lassen müssen, wenn sie für einen Börsengang im Ausland grünes Licht seitens der chinesischen Wertpapieraufsicht benötigen. In früheren Fällen dauerten ähnliche Untersuchungen durch die CAC Monate. Im schlimmsten Fall könnten die Pläne von Shein, Milliarden in New York einzusammeln, ganz zunichtegemacht werden, sollte die Aufsicht zu dem Schluss kommen, dass ernsthafte Probleme vorliegen.

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So legte 2021 die Tiktok-Muttergesellschaft Bytedance Pläne für einen Börsengang auf Eis, nachdem die chinesischen Behörden das Unternehmen aufgefordert hatten, sich zunächst auf die Bewältigung von Datensicherheitsrisiken und anderen Problemen zu konzentrieren, wie seinerzeit das Wall Street Journal berichtete. Shein und die CAC antworteten nicht auf Anfragen.

Shein ist 2012 von einer Gruppe chinesischer Unternehmer gegründet worden, hat den Hauptsitz aber ein paar Jahre später von der chinesischen Stadt Nanjing nach Singapur verlegt. Zu den größten Märkten von Shein zählen die USA, wo das Unternehmen mit extrem günstiger und trendiger Kleidung während der Pandemie sehr beliebt wurde. Shein hat im November der US-Börsenaufsicht vertraulich seine IPO-Absichten mitgeteilt und Banken mandatiert. Der Börsengang könnte zu einem der größten seit Jahren werden. Shein kam kürzlich auf eine Bewertung von 66 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, mba/DJ

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