Erwartungen übertroffen Cloud-Geschäfte treiben Alphabet und Microsoft
26.04.2023, 00:01 Uhr Artikel anhören
Microsoft verdiente unter dem Strich 18,3 Milliarden Dollar, also neun Prozent mehr als im Vorjahr.
(Foto: REUTERS)
Starkes Wachstum im Geschäft mit Speicherkapazität und solide Werbeinnahmen haben bei den Tech-Riesen Microsoft und Alphabet für Ergebnisse jenseits der Prognosen gesorgt. Die Google-Mutter will nun Milliarden an die Anteilseigner über ein Rückkaufprogramm ausschütten.
Eine anhaltend große Nachfrage nach Cloud-Angeboten hat bei Microsoft und Alphabet für unerwartet starke Quartalsergebnisse gesorgt. Die Google-Mutter kündigte darüber hinaus ein 70 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkauf-Programm an. Gestützt auf ein 27-prozentiges Wachstum der Cloud-Sparte Azure steigerte Microsoft den Konzernumsatz um sieben Prozent auf knapp 53 Milliarden Dollar. Die Alphabet-Sparte Google Cloud wuchs ähnlich stark wie Azure von Microsoft. Der Konzernumsatz wuchs daher überraschend deutlich auf fast 70 Milliarden Dollar.
Microsoft meldete ferner, dass sich auch die Einnahmen aus Online-Werbung im Karriere-Netzwerk LinkedIn und aus dem Verkauf der Bürosoftware Office besser entwickelten als gedacht. Gleichzeitig schrumpfte das wichtige Geschäft mit dem Betriebssystem Windows, das stark von den weltweiten PC-Absätzen abhängt, weniger stark als befürchtet. Unter dem Strich verdiente der Konzern 18,3 Milliarden Dollar und damit rund neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit lag der Gewinn bei 2,45 Dollar je Aktie. Analysten hatten 2,23 Dollar je Aktie prognostiziert.
Bei Alphabet lag der Gewinn im ersten Quartal mit 1,17 Dollar je Aktie ebenfalls über den Erwartungen. Allerdings blieb mit insgesamt gut 15 Milliarden Dollar deutlich weniger übrig als vor einem Jahr. Gleichzeitig fährt der Internet-Riese einen Sparkurs. Er hatte im Januar den Abbau von 12.000 der insgesamt etwa 187.000 Stellen angekündigt.
Anleger gespannt auf KI-Neuigkeiten
Bei Anlegern kamen die Zahlen der beiden Konzerne gut an. Die Aktien stiegen im nachbörslichen US-Geschäft zeitweise um jeweils rund drei Prozent. Börsianer warteten neben den Geschäftszahlen allerdings auch gespannt auf Neuigkeiten zu den Investitionsplänen in Künstliche Intelligenz (KI). Von dieser Technologie, die seit der Vorstellung des Chatbots ChatGPT im November 2022 die Schlagzeilen beherrscht, versprechen sie sich zusätzliches Geschäft. "Das ist aber ein zweischneidiges Schwert, weil die Firmen unter Druck stehen, in einer schwächelnden Konjunktur den Mittelzufluss zu verbessern", sagte Analyst Thiago Kapulskis der Bank Itau BBA. Gleichzeitig erwarteten Investoren, dass die Technologiefirmen sich an die Spitze der KI-Entwicklung setzten.
So entwickelt Microsoft einem Medienbericht zufolge einen eigenen Spezialchip für Anwendungen wie ChatGPT seiner Beteiligung OpenAI. Bislang wird dieses Geschäft vom US-Konzern Nvidia beherrscht, der für seine Grafikkartenchips bekannt ist. Alphabet legt seine KI-Entwicklungssparten Google Brain und DeepMind zusammen. Beide Konzerne haben bereits mehrere ihrer Produkte mit KI-Funktionen ausgestattet.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ