Wirtschaft

Deutsche Börse blickt nach Asien Der Dax hat einen neuen Chef

Generationswechsel: Neue reicht dem alten Börsenchef die Hand.

Generationswechsel: Neue reicht dem alten Börsenchef die Hand.

(Foto: dpa)

In Frankfurt hat an diesem Morgen der neue Börsenchef Carsten Kengeter seinen Job angetreten. Nachdem die Expansion nach Amerika scheiterte, soll er nun den deutschen Marktbetreiber nach Asien führen.

Die Deutsche Börse hat einen neuen Chef: Der Investmentbanker Carsten Kengeter übernimmt heute Morgen offiziell die Führung des Dax-Konzerns. Der 48-Jährige ist Nachfolger von Reto Francioni, der das Unternehmen nach fast zehn Jahren auf dem Chefsessel auf eigenen Wunsch Ende Mai vorzeitig verlassen hat.

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Der Frankfurter Marktbetreiber erhofft sich von seinem neuen Vorstandsvorsitzenden Auftrieb vor allem im Auslandsgeschäft. Von 2005 bis 2008 leitete Kengeter von Hongkong aus das asiatische Handelsgeschäft der Investmentbank Goldman Sachs. Kengeter selbst hatte bei der Hauptversammlung vor gut zwei Wochen gesagt, er sehe interessante Wachstumsperspektiven im asiatisch-pazifischen Raum. Die Bedeutung Asiens hatte auch Kengeters Vorgänger Francioni immer wieder betont. Kritiker meinen, der Francioni habe dies auch mangels eigener Vision getan.

Das ehrgeizigste Projekt der knapp zehnjährigen Amtszeit Francionis - ein Zusammenschluss mit der New Yorker NYSE/Euronext zum weltgrößten Marktbetreiber - scheiterte Anfang Februar 2012 am Veto der EU-Wettbewerbshüter in Brüssel. Viele Aktionäre haben diese Schlappe noch nicht abgehakt - und hoffen auf frischen Wind unter Kengeter.

Comeback nach Skandal bei UBS

Außer auf eine verstärkte Auslandsexpansion setzt Kengeter nach eigenen Worten darauf, dass die Börse von den schärfere Regeln für die Finanzmärkte profitiert: "Für die Börse als Bindeglied zwischen Regulierer und Regulierten sehe ich durchaus weiteres Wachstumspotenzial", sagte er.

Für Kengeter ist der Sprung an die Spitze der Deutschen Börse ein Comeback: Der Zockerskandal bei der Schweizer Großbank UBS im September 2012 hatte zu einem Knick in seiner bis dato steilen Karriere als Bank-Manager geführt. Der Londoner Händler Kweku Adoboli hatte die UBS mit betrügerischen Deals um 2,3 Milliarden Dollar gebracht und machte auch seinen Vorgesetzten Vorwürfe. Kengeter wurde die Verantwortung für das Investmentbanking entzogen, schließlich verließ er die UBS.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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