"Erhebliche Verluste" Deutscher Gasimporteur VNG beantragt Staatshilfe
09.09.2022, 08:52 Uhr Artikel anhören
VNG will weiteren Schaden vom Unternehmen abwenden.
(Foto: IMAGO/Christian Grube)
Nach Uniper beantragt ein weiterer deutscher Gasimporteur Staatshilfe. EnBW-Tochter VNG will mit Stabilisierungsmaßnahmen die Fortführung der Geschäftstätigkeiten ermöglichen.
Der Gasimporteur VNG will wegen der explodierenden Energiepreise beim Wirtschaftsministerium Stabilisierungsmaßnahmen beantragen. Die Maßnahmen sollten die erheblichen Verluste auffangen und eine Fortführung der Geschäftstätigkeiten ermöglichen, teilte die Tochter des Versorgers EnBW mit.
"Um weiteren Schaden von VNG abzuwenden und die Handlungsfähigkeit des VNG-Konzerns insgesamt zu sichern" sehe sich das Unternehmen dazu veranlasst, hieß es in einer Mitteilung. Das Unternehmen hatte bereits einen Antrag auf Gelder aus der sogenannten Gasumlage gestellt. Grund für den neuerlichen Schritt sei, dass wegen nicht erfüllter Lieferverpflichtungen von Vorlieferanten Gas zu "erheblich höheren Preisen an den Energiemärkten beschafft" werden müsse.
"Bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges war VNG eine kerngesunde Unternehmensgruppe", teilte der Importeur weiter mit. Die VNG ist nach Angaben von EnBW systemrelevant für die Versorgungssicherheit in Deutschland und spielt gerade in Sachsen und Ostdeutschland eine bedeutende Rolle. Das Unternehmen beliefert unter anderem Stadtwerke, Industrie- und Großkunden mit Gas und muss die Verträge erfüllen. Da Russland im Zuge des Krieges allerdings seine Lieferungen drastisch zurückgefahren hat, muss der Versorger Ersatz zu deutlich höheren Preisen beschaffen.
Zuvor hatte Uniper im Juli staatliche Hilfen beantragt und sie zwei Wochen später zugesichert bekommen. Der Düsseldorfer Konzern muss ebenfalls teurer einkaufen, um Verträge zu erfüllen. Außerdem muss Uniper für einen großen Teil der am Spotmarkt beschafften Mengen Sicherheitsleistungen hinterlegen. Beides führt zu Liquiditätsproblemen. Der Konzern spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert über 100 Stadtwerke und Industrieunternehmen.
Quelle: ntv.de, mba/rts