Wirtschaft

Russland wichtigster Lieferant Deutschland importierte 2022 mehr Steinkohle

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Der zweitwichtigste Lieferant von Steinkohle waren im vergangenen Jahr die USA.

Der zweitwichtigste Lieferant von Steinkohle waren im vergangenen Jahr die USA.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Moskaus Angriff auf die Ukraine führt im vergangenen Jahr zu einer Energiekrise. Wegen der fehlenden Gaslieferungen führt die Bundesrepublik mehr Kohle zur Stromerzeugung ein als noch 2021. Trotz Sanktionen bleibt Russland der größte Lieferant.

In der Energiekrise hat Deutschland im vergangenen Jahr mehr Steinkohle importiert. Die Menge stieg um acht Prozent auf 44,4 Millionen Tonnen, wie eine Auswertung des Vereins der Kohlenimporteure (VDKI) ergab.

Wichtigster Lieferant war demnach noch Russland mit 13 Millionen Tonnen, was einen Rückgang um 37 Prozent bedeutete. Seit August ist der Import russischer Kohle in die EU wegen des Ukraine-Krieges verboten. Das zweitwichtigste Lieferland waren dem VDKI zufolge die USA mit 9,4 Millionen Tonnen. Die Menge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent. Besonders stark stiegen die Lieferungen aus Südafrika mit plus 278 Prozent auf 3,9 Millionen Tonnen sowie aus Kolumbien mit plus 210 Prozent auf 7,2 Millionen Tonnen und aus Australien mit plus 15 Prozent auf 6,3 Millionen Tonnen.

Wegen der Energiekrise infolge ausbleibender Gaslieferungen aus Russland setzt Deutschland mehr Kohle zur Stromerzeugung ein und hat dafür Kraftwerke aus der Reserve geholt. Der Energieträger wird auch in der Stahlherstellung gebraucht. Bei der Verbrennung von Kohle entsteht mehr klimaschädliches Kohlendioxid als bei Erdgas. Die Bundesregierung will deswegen schnell die Gasversorgung sichern und den Einsatz von Kohle zurückfahren.

Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern betrug im vergangenen Jahr insgesamt 273 TWh, ein Rückgang von 5,7 Prozent gegenüber 2021. Ausschlaggebend dafür war der Rückgang der Stromerzeugung durch Kernenergie um fast 50 Prozent nach der Abschaltung der Kernkraftwerke Grundremmingen C, Brokdorf und Grohnde zum Jahresende 2021. Die Stromerzeugung durch Erdgas nahm dagegen um 1,7 Prozent zu, die Erzeugung durch Braunkohle um 5,4 Prozent und die durch Steinkohle um 21,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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