Wirtschaft

Hohe Preise zeigen Wirkung Deutschland verbraucht 2022 weniger Strom

Windkraft gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Windkraft gewinnt immer mehr an Bedeutung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Preise für Strom schießen in die Höhe. Hauptgrund ist der Krieg in der Ukraine. Vor allem deswegen geben sich die Menschen hierzulande Mühe, zu sparen. Und das gelingt - allerdings hält sich der Erfolg in Grenzen.

Der deutsche Stromverbrauch ist im vergangenen Jahr gesunken, der Anteil der erneuerbaren Energie an der Erzeugung gleichzeitig kräftig gestiegen. Insgesamt wurden 4 Prozent weniger Strom verbraucht als 2021, wie die Bundesnetzagentur mitteilte.

Der Anteil erneuerbarer Energien kletterte zudem erneut und machte schon fast die Hälfte der Stromerzeugung aus. "Den größten Beitrag dazu leisteten Windkraftanlagen - vor allem an Land", hieß es dazu. On- und Offshore-Anlagen kamen gemeinsam auf einen Anteil von 25,9 Prozent. Photovoltaik deckte 11,4 Prozent und Biomasse 8,2 Prozent. Die übrigen 2,8 Prozent entfielen auf Wasserkraft und sonstige Erneuerbare.

Comeback von Erdgas und Kohle

Die Erzeugung durch Erdgas nahm im abgelaufenen Jahr um 1,7 Prozent zu. "Ein Grund für den Einsatz von Gaskraftwerken ist deren Flexibilität, wenn kurzfristig eine höhere Stromnachfrage bedient werden muss", erklärte die Bundesnetzagentur dazu. Hilfreich und teilweise unentbehrlich seien Gaskraftwerke etwa für die Netzentlastung.

Zugenommen hat 2022 auch die Erzeugung durch Braunkohle, die um 5,4 Prozent zulegte. Bei Steinkohle gab es sogar ein Plus von 21,4 Prozent. "Der Gesetzgeber hat die Rückkehr von Kohlekraftwerken an den Strommarkt möglich gemacht, damit wieder weniger Strom durch Gaskraftwerke erzeugt wird", so die Bundesnetzagentur.

Das Comeback der drei fossilen Energieträger machte allerdings die selbst gesteckten Klimaziele der Ampel-Regierung zunichte. Auch gehen die CO₂-Emissionen nicht zurück.

Deutlich mehr Stromexporte ins Ausland

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Strom hat sich im vergangenen Jahr angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine merklich verteuert. Der durchschnittliche Großhandelspreis lag den Angaben nach bei 235,45 Euro je Megawattstunde. 2021 betrug er mit 96,85 Euro noch weniger als halb so viel.

Insgesamt exportierte Deutschland erneut mehr Strom, als es importierte. Der Überschuss wuchs um mehr als die Hälfte.

Quelle: ntv.de, roq/rts

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