OECD macht dennoch Hoffnung Deutschland stürzt beim Wirtschaftswachstum auf letzten Platz
04.12.2024, 12:08 Uhr Artikel anhören
Die deutsche Wirtschaft hinkt nach OECD-Prognose der weltweiten Konjunkturentwicklung hinterher.
(Foto: Friedemann Kohler/dpa)
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Jahr leicht angehoben. Der Optimismus gilt aber (noch) nicht für Deutschland. Doch es gibt Hoffnung.
Deutschland wird beim Wirtschaftswachstum nach einer Prognose der OECD im kommenden Jahr das Schlusslicht unter den Industrieländern sein. Für das kommende Jahr werde für Deutschland ein Wachstum von lediglich 0,7 Prozent erwartet, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris mit. 2026 wird ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet.
Die Industriestaaten-Organisation korrigierte ihre Vorhersage für das deutsche Wirtschaftswachstum damit abermals nach unten. Bereits im September hatte die OECD ihre Prognose für Deutschland leicht gesenkt und für 2025 ein Konjunkturplus von damals noch 1,0 Prozent vorhergesagt. Für das zu Ende gehende Jahr rechnen die OECD-Wirtschaftsexperten mit einer Stagnation in Deutschland.
Hohe Unsicherheit über die Finanzierung und Umsetzung einer klimafreundlicheren Produktion habe das Vertrauen von Investoren und Verbrauchern in Deutschland gedrückt. Zusätzlich habe eine schwache Auslandsnachfrage die Wirtschaftstätigkeit belastet, heißt es im OECD-Konjunkturausblick. Allerdings erholen sich demnach die Exporte langsam, da die Nachfrage bei den wichtigsten Handelspartnern zunehme.
Weltweit erwartet die OECD im kommenden Jahr und auch 2026 ein Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent. Im Euroraum geht sie von einem Zuwachs von 1,3 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent aus. Allerdings warnt die OECD wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump als neuer US-Präsident vor Risiken protektionistischer Handelspolitik: Handelsbeschränkungen könnten "die Kosten und Preise in die Höhe treiben, Investitionen abschrecken, die Innovation schwächen und letztlich das Wachstum verringern". Der künftige US-Präsident hat bereits angekündigt, maßgeblich auf die Erhebung von Einfuhrzöllen zu setzen, um das Außenhandelsdefizit der USA zu verringern und Industrieproduktion im Land zu halten oder anzusiedeln.
Auch weitere Konflikte und geopolitische Spannungen haben die Wirtschaftsexperten als Risiko identifiziert. Etwa könnte der Konflikt im Nahen Osten die Energiepreise in die Höhe treiben. Auch die hohe Verschuldung vieler Staaten birgt demnach Risiken. Die in Paris ansässige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vereint Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben großen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied.
Quelle: ntv.de, tno/AFP/dpa