Wirtschaft

Tech-Sektor stabilisiert sich Dow beendet Notenbank-Woche im Minus

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Die Grundstimmung zum Jahreswechsel ist an der Wall Street gut, allerdings hängt alles von den Konjunkturaussichten ab.

(Foto: REUTERS)

Zum Wochenende zeigt sich die Wall Street zweigeteilt. Während sich die Tech-Werte stabilisieren, kassieren konjunkturabhängige Aktien einen herben Dämpfer.

Belastet von Kursverlusten konjunkturabhängiger Werte gibt die Wall Street nach. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor am Freitag 1,5 Prozent auf 35.365 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 fiel auf 4.620 Punkte, was ein Minus von einem Prozent bedeutet. Der technologielastige Nasdaq lag nur knapp im Minus bei 15.169 Punkten.

Institutionelle Anleger betrieben zum Abschluss der letzten vollen Handelswoche des Jahres Bilanzkosmetik, sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. So trennten sich einige aus steuerlichen Gründen von Beteiligungen. Die Grundstimmung zum Jahreswechsel ist gut, allerdings hängt alles von den Konjunkturaussichten ab. Die US-Notenbank Fed erwartet für 2022 ein robustes Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft und will daher die Zinsen in den kommenden Monaten dreimal anheben.

Die Talfahrt der türkischen Währung, die seit Jahresbeginn mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt hat, ging ebenfalls ungebremst weiter. Der Dollar markierte mit 16,47 Lira den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan lasse sich offenbar nicht von seinem Kurs abbringen, die Zinsen trotz hoher Inflation niedrig zu halten, sagte Finanzexperte Patrick Curran vom Research-Haus Tellimer. Dadurch drohe sich die Währungskrise bis zu einem Punkt zu verschärfen, an dem es kein Zurück mehr gebe. "So lange Erdogan die Leitung hat, wird nichts die Abwertung der Lira aufhalten."

Optimistischer blickt FedEx in die Zukunft. Der Paketzusteller kehrt zu seinen ursprünglichen Geschäftszielen zurück, obwohl Personalengpässe und dadurch entstandene Zusatzkosten die Margen schmälerten. Die Ertragskraft liege aber immer noch leicht über den Erwartungen, lobte Analyst Matthew Young vom Research-Haus Morningstar. Das Wachstum habe sogar 14 Prozent über seinen Prognosen gelegen. FedEx-Aktien stiegen daraufhin um bis zu 5,2 Prozent, so stark wie zuletzt vor eineinhalb Jahren. Der Rivale UPS gewann 0,6 Prozent.

Gefragt waren auch die Papiere von AMC, die sich um fast 20 Prozent verteuerten. Dem Unternehmen zufolge strömten über eine Million Besucher in seine US-Kinos, um den neuen Film "Spider-Man: No Way Home" zu sehen. Dies sei der größte Ansturm seit Anfang 2021. Lediglich "Avengers: Endgame" habe am Tag der Kino-Premiere mehr Geld eingespielt. AMC betreibt auch zahlreiche Lichtspielhäuser in Deutschland. Die Aktien von Oracle fielen dagegen um fast 6,3 Prozent.

Dem "Wall Street Journal" zufolge will der SAP-Rivale den IT-Dienstleister Cerner für 30 Milliarden Dollar kaufen. Verglichen mit anderen Übernahmen in dem Sektor sei der Preis mehr als fair, sagte Analyst Charles Rhyee vom Vermögensverwalter Cowen. Strategisch sei es ebenfalls sinnvoll. Cerner-Titel stiegen zeitweise um 13 Prozent.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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