Chinesische Werte rutschen ab Dow klettert auf höchsten Stand seit Mitte September
24.10.2022, 23:02 Uhr
Bei den Tech-Werten halten sich Anleger in Erwartung der Quartalsbilanzen noch zurück.
(Foto: IMAGO/Xinhua)
Die Wall Street startet beschwingt in die Woche. In der Hoffnung, dass es die Fed bei den nächsten Zinserhöhungen etwas weniger eilig hat, greifen die Anleger bei US-Aktien zu. Die US-Papiere chinesischer Firmen erweisen sich hingegen als Kassengift.
Mit deutlichen Kursgewinnen haben sich die US-Börsen am Montag gezeigt. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,3 Prozent auf 31.499,62 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Mitte September. Der S&P-500 gewann 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,9 Prozent vorrückte. Die etwas geringeren Gewinne der Nasdaq-Indizes erklärten Marktteilnehmer zum einen damit, dass sich Anleger zögerlich zeigten vor den Zahlen diverser Techgiganten in dieser Woche, so von Alphabet, Microsoft, Meta Platforms, Apple und Amazon. Zudem verdarben die ADR chinesischer Technologieunternehmen die Stimmung für den Sektor. Die China-Werte notierten besonders schwach.
Konjunkturseitig waren die von S&P Global ermittelten Einkaufsmanagerindizes im Oktober stärker als erwartet in den kontraktiven Bereich gerutscht. Dies nährte allerdings die Hoffnung, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Zinserhöhungen etwas drosselt.
Am Freitag hatte ein Artikel des "Wall Street Journals" gestützt, wonach die Fed von dem erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen könnte. Nachdem bisher mit zwei weiteren Zinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte gerechnet wurde, könnte der zweite Zinsschritt mit 50 Basispunkten kleiner ausfallen, hieß es in dem Bericht.
Dollar kommt zurück
Der Dollar kam nach den schwächeren Einkaufsmanagerindizes zurück. Gegen den Euro sank er um 0,1 Prozent, wobei die Gemeinschaftswährung ihrerseits unter schwachen europäischen Einkaufsmanager-Indizes zu leiden hatte. Dagegen zeigte sich der Yen mit einer kurzzeitigen massiven Erholung, da offenbar von japanischer Seite zugunsten der eigenen Währung Yen interveniert worden war. Diese Bewegung war allerdings nicht von Dauer; der Dollar machte rasch den Großteil seiner Verluste wett.
Am Anleihemarkt legten die Renditen geringfügig zu. Vor dem Hintergrund der starken Aktienmärkte stützten die schwachen Einkaufsmanagerindizes die Festverzinslichen kaum.
Die Ölpreise gaben leicht nach. Hier lastete etwas die sinkende Nachfrage aus China, wo die Ölimporte gegenüber dem Vorjahr gefallen sind. Grund seien vor allem die Anti-Covid-Maßnahmen, sagten Teilnehmer.
Unter den Einzelwerten gerieten die an der Wall Street gelisteten ADR chinesischer Unternehmen unter Druck. Darin spiegelte sich die Sorge vor der Zusammensetzung des neuen Zentralkomitees der KP, das nicht als wirtschaftsfreundlich gilt. Schwach notierten Alibaba (-12,5%), Baidu (-12,6%), JD.com (-13%) oder Pinduoduo (-24,6%).
Tesla gaben 1,5 Prozent ab. Der Elektroautohersteller hat die Preise für seine Produkte in China gesenkt.
Quelle: ntv.de, ino/DJ