Wirtschaft

Chaos an englischen Flughäfen Easyjet reduziert Sitzplätze wegen Personalnot

Weniger Passagiere bedeutet auch weniger Personal, das sich um sie kümmern muss.

Weniger Passagiere bedeutet auch weniger Personal, das sich um sie kümmern muss.

(Foto: imago/Frank Sorge)

Die Corona-Pandemie führt bei den Flugbegleitern zum personellen Aderlass. Eine Einstellungsoffensive läuft zwar an, doch es scheitert an bürokratischen Hürden. Entsprechend fallen zu Saisonbeginn viele Flüge britischer Airlines aus. Easyjet reagiert ganz unkonventionell auf die Personalnot.

Der britische Billigflieger Easyjet reduziert wegen massiver Personalnot sein Sitzplatzangebot. In den 60 in Großbritannien stationierten Maschinen vom Typ Airbus A319 könnten die Kundinnen und Kunden künftig nur noch je 150 statt 156 Sitze reservieren, teilte Easyjet mit. Das Bordpersonal kann Easyjet damit von vier auf drei Menschen reduzieren.

Der Billigflieger musste wegen Personalnot bereits Anfang April von 1600 Flügen täglich hunderte streichen. Viele Beschäftigte mussten wegen einer Corona-Infektion zu Hause bleiben und fehlten daher - ausgerechnet, als die Nachfrage nach Flügen kräftig zunahm.

An den Flughäfen der englischen Städte Birmingham und Manchester mussten Passagiere an diesem Montag teilweise stundenlang vor den Sicherheitskontrollen warten. Wartende beschrieben die Situation auf Twitter unter anderem als "absolutes Chaos".

Neue Beschäftigte warten auf Sicherheitsfreigaben

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Der Flughafen in Birmingham erklärte die Situation mit Personalengpässen und einem hohen Andrang, nachdem die verbliebenen Corona-Reisebeschränkungen aufgehoben wurden. Mehr als 40 Prozent der Belegschaft hätten während der Pandemie entlassen werden müssen. Im vergangenen November habe man dann wieder eine Einstellungsoffensive begonnen. Der Nachrichtenagentur PA zufolge warten etliche dieser neuen Beschäftigten noch auf notwendige Sicherheitsfreigaben. Auch an Londoner Flughäfen wie Heathrow oder Stansted kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu sehr langen Schlangen.

Airlines wie British Airways oder Easyjet strichen außerdem immer wieder Flüge wegen Personalengpässen, auch aufgrund von Corona-Infektionen. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps will PA zufolge eine neue Regelung einführen, mit der Berufsanfänger in der Luftfahrt bereits ihre Trainings beginnen dürfen, ohne vorher alle Sicherheitsfreigaben abwarten zu müssen.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa

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