Höhere Dividende dank Konjunktur Erste Group will Aktionäre beglücken
02.11.2018, 18:13 Uhr
Die österreichische Bank Erste Group verdient mehr.
(Foto: REUTERS)
Die brummende Konjunktur in vielen Ländern Osteuropas treibt die Geschäfte der Wiener Bank Erste Group. Davon sollen auch die Anteilseigener etwas zu spüren bekommen. Allerdings gibt es für sie keinen Geburtstagskuchen.
Das Wiener Geldhaus Erste Group stimmt seine Aktionäre dank des Konjunkturbooms in Osteuropa und gestiegener Gewinne auf eine höhere Gewinnausschüttung ein. "Wir sehen keinen Grund, warum wir nicht eine positive Dividendenentwicklung sehen sollten", sagte Bankchef Andreas Treichl. Die Ausschüttung solle schrittweise steigen, zukünftig aber maximal bei 50 Prozent liegen. Eine Bonus-Dividende für das bevorstehende 200-Jahres-Jubiläums werde es aber nicht geben. Für 2017 wurde die Dividende um ein Fünftel auf 1,20 Euro je Aktie erhöht.
Für Österreichs größte Bank liefen die Geschäfte zuletzt beflügelt vom starken Wirtschaftswachstum in den Kernmärkten Osteuropas gut. Sinkende Arbeitslosenzahlen, verhältnismäßig niedrige Inflationsraten und höhere Reallöhne würden die Inlandsnachfrage stützen und für ein gutes Geschäftsumfeld für Banken sorgen, erklärte das Geldhaus. Die Erste Group vergab daher mehr Kredite und warb mehr Einlagen ein.
Die Österreicher sind mit rund 16 Millionen Kunden und über 2500 Filialen in sieben Ländern einer der größten Kreditgeber in Osteuropa. Erfreut zeigte sich der Bankchef über das operative Gewinnplus. "Wir sind mit dem Ergebnis des dritten Quartals sehr zufrieden. Vor allem, weil das starke Betriebsergebnis und der Nettogewinn auf verschiedenen positiven Entwicklungen beruhen," sagte Treichl, der seit 20 Jahren die Geschicke der Bank lenkt. Ende 2019 scheidet der 66-Jährige aus und übergibt an Bernhard Spalt, den bisherigen Risikovorstand der Österreich-Tochter.
Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg im Quartal binnen Jahresfrist von 634 Millionen auf 696 Millionen Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn um ein Viertel auf 454 Millionen Euro zu. Das Institut liegt damit operativ leicht unter den Erwartungen, beim Nettogewinn aber über den Prognosen.
Der Zinsüberschuss stieg auf 1,16 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 471 Millionen Euro. Der Anteil der sogenannten faulen Kredite (NPL-Quote) sank auf 3,5 Prozent, die Risikovorsorgen seien anhaltend niedrig. Laut Erste Group sei dies eine Entwicklung, "die nicht ewig erhalten bleiben wird". "Umso wichtiger ist daher die Trendwende im Betriebsergebnis", sagte Treichl. 2019 werde die Quote jedoch weiter sinken, kündigte Risikovorstand Willibald Cernko an. Die bei den Aufsehern viel beachtete harte Kernkapitalquote (CET 1) lag Ende September nahezu unverändert bei 12,4 Prozent. Darin sei jedoch noch nicht das Ergebnis des dritten Quartals berücksichtigt.
Quelle: ntv.de, jwu/rts