Wirtschaft

Szenarien des Verbandes Gasspeicherbetreiber: Mangellage "äußerst unwahrscheinlich"

Die Gasspeicherbetreiber blicken mit Zuversicht auf die kommenden Monate.

Die Gasspeicherbetreiber blicken mit Zuversicht auf die kommenden Monate.

(Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER)

Die Betreiber der deutschen Gasspeicher wollen künftig monatlich Füllstandsprognosen veröffentlichen. Aktuell erwarten sie, dass Deutschland gut durch den Winter kommt. Auch auf die Saison 2023/24 könne mit einiger Zuversicht geblickt werden. Hier ruhen die Hoffnungen vor allem auf den LNG-Lieferungen.

Deutschland kann nach Ansicht der Gasspeicherbetreiber den bevorstehenden Winter ohne Gas-Notstand überstehen. "Treten keine extremen Temperaturen auf, kommt Deutschland gut durch den Winter 2022/23", teilte der Verband Initiative Energien Speichern (INES) mit. Theoretisch könnten Gasmangellagen zwar "noch nicht vollständig ausgeschlossen werden" - angesichts der aktuellen Wetterprognosen seien solche Mangellagen aber "äußerst unwahrscheinlich". Auch für den kommenden Winter könnten die Speicher wieder "umfangreich" befüllt werden". Abhängig sei dies vor allem von den Flüssigerdgas-Importen (LNG) nach Europa.

In dem Verband sind 14 Unternehmen vertreten, die insgesamt mehr als 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten repräsentieren. Derzeit sind die Speicher zu nahezu 100 Prozent gefüllt. Die gespeicherte Menge entspricht etwa dem Gasverbrauch der Monate Januar und Februar 2022. Dabei stellen die Speicher selbst bei hoher Nachfrage dem Markt nur den kleineren Teil des Gasaufkommens zur Verfügung. Der größere Teil wird durch Pipeline-Importe sichergestellt, die derzeit vor allem aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien kommen.

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Der Einschätzung liegt ein Szenario des Verbandes zugrunde, das unter anderem die als "normal" bewerteten Temperaturen des Jahres 2016 annimmt. Betrachtet wurden in zwei weiteren Szenarien auch mögliche Gasversorgungslagen bei besonders warmen und kalten Temperaturen im Jahresverlauf. In einem besonders kalten Jahr, wie es 2010 auftrat, läge der Füllstand der Speicher Ende Januar fast bei null. Im Februar würden die Speicher vollständig entleert. Für Februar und März nimmt dieses Szenario dann einen Gasmangel an.

Laut INES zeigen alle Szenarien jedoch, dass die Speicher vor dem Winter 2023/2024 erneut umfangreich befüllt werden können, "selbst wenn eine starke Entleerung in diesem Winter stattgefunden hat". Die Möglichkeiten einer Wiederbefüllung würden allerdings besonders von der Verfügbarkeit von Flüssigerdgas für den EU-Binnenmarkt bestimmt. Der Verband will seine Modellierungen künftig jeden Monat veröffentlichen. Die nächste Präsentation ist für den 9. Dezember geplant.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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