Chipmarkt schwächelt Gewinn von Samsung mehr als halbiert
31.07.2019, 12:25 Uhr
Der Betriebsgewinn beläuft sich im zweiten Quartal auf knapp etwa 5 Milliarden Euro.
(Foto: dpa)
Der schwächelnde Chipmarkt verhagelt die Bilanz von Samsung: Die Profite im zweiten Quartal halbieren sich im Vergleich zum Vorjahr. Der Handelsstreit mit Japan und der Handelskrieg zwischen den USA und China könnte dem Technikriesen auch die weitere Aussicht verhageln.
Die andauernde Schwäche des Chipmarkts hat zu einem deutlichen Gewinnrückgang beim Technologieriesen Samsung geführt. Die Profite des südkoreanischen Unternehmens für das zweite Quartal 2019 haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als halbiert, wie aus dem neuesten Geschäftsbericht von Samsung Electronics hervorgeht. Das Betriebsergebnis beläuft sich für die Monate April bis Juni auf umgerechnet knapp mehr als fünf Milliarden Euro.
Die Zahlen des Marktführers bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern übertrafen leicht den Ergebnisausblick, den Samsung im Vormonat veröffentlicht hatte. Für die zweite Jahreshälfte erwarte man, dass die Nachfrage wieder wachsen werde, teilte das Unternehmen mit. In der Halbleiter-Sparte verbuchte Samsung für das zweite Jahresquartal einen Betriebsgewinn von umgerechnet knapp 2,6 Milliarden Euro. Dies ist der niedrigste Wert seit Herbst 2016. Der Technikriese befürchtet zudem negative Auswirkungen des aufflammenden Handelskonflikts zwischen Südkorea und Japan. Des Weiteren drückt der Handelskrieg zwischen den USA und China auf die Geschäftsaussichten des Unternehmens.
Vertrauen zwischen Japan und Südkorea untergraben
Laut japanischen Medienberichten plant Tokio, Südkorea am 2. August von der Liste jener Länder zu streichen, die Vorzugsbehandlungen bei Handelsgeschäften genießen und Produkte beziehen, die für militärische Zwecke benutzt werden können. Japan hatte den kürzlich gefassten Beschluss damit begründet, dass das gegenseitige Vertrauen untergraben sei.
Zuvor verhängte Tokio Exportbeschränkungen für wesentliche Materialien, die zur Herstellung von Smartphones und Mikrochips benötigt werden. Dem Beschluss zufolge müssen japanische Firmen für den Export bestimmter Materialien, inklusive Fotolacken, die in der Chipproduktion verwendet werden, jedes Mal Lizenzen beantragen. Von den Restriktionen sind vor allem die südkoreanischen Chiphersteller Samsung und SK Hynix sowie die Firma LG Display betroffen.
Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft in Korea zwischen 1910 und 1945. Der Oberste Gerichtshof in Südkorea hatte im vergangenen Oktober den japanischen Stahlhersteller Nippon Steel & Sumitomo angewiesen, Schadenersatz zu zahlen. Tokio hatte das Urteil kritisiert. Es gibt weitere ähnliche Klagefälle.
Quelle: ntv.de, ftü/dpa