Wirtschaft

Verbrenner sind komplexer IFO: Umstellung auf E-Mobilität kostet Hunderttausende Jobs

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Seit 2013 habe die Autoindustrie neun Prozent der Fertigungsberufe eingebüßt, erklärt Oliver Falck.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Beim Bau von E-Autos wird weniger Arbeitskraft benötigt als bei Verbrennern, dies beschleunigt den Jobabbau in der Autobranche beträchtlich, sagt ein Experte vom IFO-Institut. In der Folge spricht er von einer "Deindustrialisierung in der Autobranche". Der IT-Bereich könnte den Jobverlust nur abfedern.

Durch den Wandel zur E-Mobilität sieht das IFO-Institut eine Deindustrialisierung in der Autobranche. Der Sektor habe seit 2013 rund neun Prozent der Fertigungsberufe eingebüßt, erklärte IFO-Experte Oliver Falck zu Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. "Ein Teil des Verlusts wird bereits und könnte in Zukunft noch mehr durch Batteriefertigung, Dienstleistungen im Bereich Software oder digitale Geschäftsmodelle aufgefangen werden."

Entscheidender für das künftige Fertigungslevel deutscher Hersteller seien jedoch die Verschiebungen im Wettbewerb – vor allem mit China und den USA. Rund 447.000 Beschäftigte stellten demnach 2019 Produkte mit Verbrenner-Technik her. Diese seien unmittelbar von der Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren betroffen, auch weil E-Motoren in der Herstellung weit weniger komplex seien als Verbrenner. Noch produzierten die Autobauer parallel Fahrzeuge mit beiden Antriebsarten. "Mit dem Abbau dieser Doppelstrukturen wird sich der Beschäftigungsabbau in der Fertigung in den kommenden Jahren weiter beschleunigen", erklärte Falck, Leiter des IFO-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

Die Zahl der Beschäftigten im IT-Bereich sei dagegen seit 2013 um knapp 49 Prozent gestiegen. Die Beziehung zu China und den USA in einem veränderten geopolitischen Umfeld bestimmt laut Falck die künftige Position der deutschen Autoindustrie im Wettbewerb und damit auch die Produktionsvolumina. Mit Tesla hätten die USA derzeit den größten Elektroauto-Produzenten der Welt auf dem Markt. Gleichzeitig fertigten deutsche Autobauer in China deutlich mehr Fahrzeuge als in ihrer Heimat. Auch die Bedeutung chinesischer Unternehmen in der Produktion nehme zu: "Immer mehr einheimische Wettbewerber drängen auf den chinesischen Markt." Die chinesischen Produzenten BYD oder SAIC gehörten bereits zu den Top 10 der weltweit größten Elektroauto-Produzenten.

Quelle: ntv.de, lar/rts

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