Wirtschaft

Optimismus vor Fed-Entscheid Inflationsdaten geben Wall Street Aufwind

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Die Entwicklung der Inflation lässt insbesondere die Nachfrage nach Technologiewerten steigen.

Die Entwicklung der Inflation lässt insbesondere die Nachfrage nach Technologiewerten steigen.

(Foto: REUTERS)

Die Hoffnungen haben sich bestätigt: Die US-Inflation geht zurück. Die Aussicht auf eine Zinserhöhungspause der Fed versetzt Anleger in Kauflaune. S&P 500 und Nasdaq klettern auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

Mit Erleichterung haben Anleger an der Wall Street am Dienstag auf den Rückgang der US-Inflation reagiert. Die Zahlen bestärkten sie in ihrer Einschätzung, dass die Notenbank Fed die Zinsen bei ihrer Sitzung am Mittwoch vorerst nicht weiter erhöht. Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent höher auf 34.212 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 4369 Zähler zu, und die Technologie-Börse Nasdaq kletterte 0,8 Prozent auf 13.573 Punkte. Dabei markierten die beiden Letzteren jeweils den höchsten Schlussstand seit mehr als einem Jahr.

Die US-Teuerungsrate ist im Mai auf vier Prozent zurückgegangen, nachdem sie im vorangegangenen Monat noch bei 4,9 Prozent gelegen hatte. "Die Inflation bleibt aber hartnäckig über dem Fed-Ziel von zwei Prozent", gab Richard Flynn, Manager beim Brokerhaus Charles Schwab zu bedenken. "Die gute Nachricht ist allerdings, dass der Preisdruck sich auf eine kleinere Anzahl von Bereichen beschränkt als zu Jahresbeginn."

In Großbritannien signalisierte ein überraschend deutlicher Anstieg der Löhne um 7,2 Prozent dagegen eine weitere Zinserhöhung der Bank von England (BoE) in den kommenden Woche. "Wir bewegen uns im Territorium einer Lohn-Preis-Spirale", warnte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die Zinsspekulationen verhalfen dem Pfund Sterling zu einem Kursplus von 0,79 Prozent auf 1,2610 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Bei der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag steht Experten zufolge ebenfalls eine Zinserhöhung um einen Viertel Prozentpunkt auf der Tagesordnung. Dadurch stieg der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0791 Dollar. Die People's Bank of China (PBoC) lockerte dagegen ihre Geldpolitik, um die Wirtschaft anzukurbeln. Medienberichten zufolge plant die Regierung in Peking weitere Maßnahmen, um der Konjunktur unter die Arme zu greifen. Das nährte Hoffnungen auf eine anziehende Rohstoff-Nachfrage aus der Volksrepublik.

Der Preis für die US-Rohölsorte WTI stieg um 2,1 Prozent auf 69,17 Dollar je Barrel (159 Liter). Bei US-Aktien chinesischer Firmen griffen Investoren ebenfalls zu. So rückten die Titel des Online-Händlers Alibaba oder des Internet-Konzerns Baidu bis zu sechs Prozent vor.

Oracle-Zahlen überzeugen

Oracle
Oracle 252,80

Zu den Favoriten der Wall Street gehörte Oracle, dessen Aktien um bis zu 6,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 123,98 Dollar kletterten, sich zu Handelsschluss dann aber doch auf fast den Wert des Vortages zurückzogen. Dank eines brummenden Cloud-Geschäfts hatte der Softwarekonzern seinen Quartalsumsatz überraschend deutlich gesteigert. Während das Wachstum anderer Cloud-Anbieter schwächele, habe Oracle hier ein Rekordplus verzeichnet, lobte Analyst Derrick Wood vom Vermögensverwalter Cowen. Das Unternehmen sei ein Nutznießer des steigenden Bedarfs an Rechenleistung durch Künstliche Intelligenz (KI).

Für diesen Anwendungsbereich stellte AMD einen neuen "Superchip" vor, der aber keine Begeisterung an der Börse auslöste. Die Aktien des Halbleiter-Konzerns stiegen zunächst zwar auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 132,83 Dollar, drehten dann aber ins Minus und gingen 3,6 Prozent schwächer aus dem Handel. AMD habe erheblichen Nachhol-Bedarf im Vergleich zum weltweiten Marktführer bei KI-Chips, NVidia, sagte Analyst Kevin Krewell vom Research-Haus Tirias.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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