Chatbot gefährdet Reputation? Kartellbehörde ermittelt gegen ChatGPT-Macher
13.07.2023, 17:35 Uhr Artikel anhören
Vor einem halben Jahr wurde ChatGTP vorgestellt, mittlerweile kämpft der Entwickler mit Klagen.
(Foto: REUTERS)
Generative Künstliche Intelligenz wird mit Unmengen von Daten trainiert. Diese stammen häufig aus dem Internet. ChatGPT-Entwickler OpenAI sieht sich nicht nur mehreren Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen, sondern auch einer Ermittlung durch das Kartellamt gegenüber.
Wegen einer angeblichen Verletzung von Verbraucherschutzgesetzen hat die US-Kartellbehörde FTC Ermittlungen gegen OpenAI eingeleitet. Sie prüft Vorwürfe, dass der populäre Chatbot ChatGPT personenbezogene Daten und die Reputation von Menschen gefährdet, wie aus einem 20-seitigen Schreiben der Behörde an die Microsoft-Beteiligung hervorgeht. Außerdem forderte sie umfassende Informationen darüber an, wie OpenAI mit den Risiken im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) umgeht.
Eine Frage drehte sich darum, welche Maßnahmen die Firma ergreife, um "falsche, irreführende oder verunglimpfende Aussagen über reale Personen" zu verhindern. Zunächst hatte die "Washington Post" über die Ermittlungen berichtet. Die FTC wollte sich zu diesem Thema nicht äußern, OpenAI war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Sogenannte Generative KI wird mit Unmengen von Daten trainiert, die häufig aus dem Internet zusammengesucht werden. Dazu gehören auch persönliche Einträge auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter. Zudem fließen sämtliche Anfragen sowie dabei von Nutzern zur Verfügung gestellte Informationen in die Datenbank ein.
Im vergangenen Monat hatten mehrere Autoren OpenAI verklagt, weil die Microsoft-Beteiligung für das Training seiner KI ChatGPT unerlaubt ihre Werke genutzt habe. Ähnliche Vorwürfe erheben die prominente US-Komikerin Sarah Silverman und weitere Autoren in einer separaten Klage gegen OpenAI und die Facebook-Mutter Meta, die ebenfalls eine KI entwickelt hat.
Aus diesem Grund sieht sich auch Google, deren ChatGPT-Rivale "Bard" nun auch in Deutschland verfügbar ist, mit einer Milliardenklage in den USA konfrontiert. Die Kläger werfen der Alphabet-Tochter vor, für das Training seiner KI unerlaubt personenbezogene und urheberrechtlich geschützte Informationen genutzt zu haben und fordern mindestens fünf Milliarden Dollar Schadenersatz.
Quelle: ntv.de, mba/rts