Wirtschaft

Nach Übernahme von Twitter Musk erklärt sich selbst zum "Chief Twit"

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Überraschend kommt das radikale Vorgehen für Experten nicht.

Nach monatelangem Hin und Her übernimmt Tech-Milliardär Elon Musk Twitter. Als erste Amtshandlung feuert er nicht nur wichtige Führungskräfte des Unternehmens, sondern sieht sich laut Medienberichten auch zum Chef berufen.

Tech-Milliardär Elon Musk will laut einem Medienbericht nach dem Kauf von Twitter zunächst selbst den Chefposten übernehmen. Er beabsichtigt demnach, Parag Agrawal zu ersetzen, der zusammen mit anderen wichtigen Führungskräften nach Abschluss der Übernahme entlassen wurde, zitiert der Finanzdienst Bloomberg einen Insider. Musk änderte die Beschreibung auf seinem Twitter-Account bereits auf "Chief Twit". Twitter, Musk und die Manager nahmen dazu zunächst keine Stellung.

Überraschend kommt das radikale Vorgehen für Experten nicht: "Musk wird Direktoren einsetzen, die ihm wohlgesonnen sind, er wird ein neues Management einsetzen", hatte etwa der Juraprofessor Adam Badawi von der kalifornischen Universität Berkeley prophezeit. Auf lange Sicht könne Musk den Spitzenjob aber wieder an jemand anderen abgeben.

Denn der Tech-Milliardär hat als Chef des Elektroautobauers Tesla und des Weltraumunternehmens SpaceX bereits alle Hände voll zu tun. Er führt auch kleinere Projekte wie das Tunnelbau-Unternehmen Boring Company und die Forschungsfirma Neuralink, die Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern entwickelt.

Kommt der große Kahlschlag?

Doch nicht nur Spitzenmanagern könnte es bei Twitter an den Kragen gehen: Die "Washington Post" berichtete kürzlich, Musk wolle nach einer Übernahme von Twitter fast drei Viertel der Belegschaft entlassen. Der Milliardär will demnach die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 7500 auf rund 2000 senken. Ein solcher Kahlschlag könnte die Fähigkeit von Twitter einschränken, Inhalte zu moderieren und Netzwerke und Daten zu schützen.

Laut dem Bloomberg-Bericht will Musk auch seine Ankündigung umsetzen, lebenslange Sperren für Nutzer bei Twitter abzuschaffen. Von einer solchen - nach bisherigen Angaben unumkehrbaren Verbannung - ist unter anderem der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump betroffen. Ob die Abschaffung der lebenslangen Sperren auch die Position von Trump verändern würde, sei noch unklar, hieß es bei Bloomberg.

Trump hatte sich in einem Twitter-Video lobend über seine Anhänger geäußert, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmten. Daraufhin war er von der Plattform verbannt worden. Es ist jedoch unklar, ob Trump in naher Zukunft wieder auf Twitter zugelassen werden würde.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP

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